Grillhütte saniert trotz steigender Schulden

Rorodt · Die Rorodter können sich einerseits über ihre frisch sanierte Grillhütte freuen. Doch andererseits belasten die hohen Schulden der Gemeinde und das beständige Minus im Haushalt die Finanzen des Orts.

Rorodt. Die Sanierung der Rorodter Grillhütte ist weitgehend abgeschlossen. Zumindest sind die gröbsten Arbeiten getan. Laut Ortsbürgermeister Hermann Klein steht als nächstes der Einbau einer Spüle an.
Wie berichtet haben Rorodter ehrenamtlich mit angepackt, um die beliebte Hütte zu modernisieren. Im ersten Schritt verlegten sie neue Wasserleitungen vom benachbarten Gemeindehaus aus, das bis Mitte der 1960er Jahre Dorfschule war. Anschließend ging es an die Innenrenovierung der einst offenen und später mit Klappläden versehenen Grillhütte.
Eine Edelstahlesse wurde über der Feuerstelle eingebaut, damit künftig in einem weitgehend qualmfreien Raum gefeiert werden kann.
Außerdem wurde die Hütte mit einer neuen Eingangstür, zwei neuen Fenstern und einer Innenisolierung der Wände aufgewertet. Die Mitte der 1980er Jahre gebaute Hütte ist bei den Rorodtern beliebt. Laut Ortsbürgermeister Klein wird sie oft für private Veranstaltungen genutzt. Mit den investierten 19 000 Euro will die Gemeinde Rorodt dem Rechnung tragen.
Weniger erfreulich für den Ort und seine 50 Bürger ist die Tatsache, dass die Gemeinde ihre Pflichtaufgaben nicht aus den Einnahmen stemmen kann. Der Ergebnishaushalt weist ein Defizit von rund 23 500 Euro auf. Sollte der Gemeinderat weiterhin Minus-Haushalte verabschieden, schrumpft dadurch das Eigenkapital der Gemeinde.
Erstmals ermittelt wurde es für Anfang 2009 im Zuge der Einführung der doppelten Buchführung. Laut der vom Rat gebilligten Eröffnungsbilanz summiert sich das Vermögen der Gemeinde - dazu gehören Gebäude, Grundstücke, Straßen und auch Mobiliar - auf 1,07 Millionen Euro. Abzüglich aller Verbindlichkeiten steckt darin ein Eigenkapital in Höhe von 747 000 Euro, das bis Ende 2011 auf 682 000 Euro abschmelzen wird.
Gleichzeitig belasten hohe Schulden die Gemeinde: 166 100 Euro werden es Ende 2011 sein. Davon werden 52 500 Euro kurzfristig benötigt, um die Liquidität der Kommune in diesem Jahr zu sichern. urs

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