Größte deutsche Kellerei wächst weiter

Die Weinkellerei Peter Mertes in Bernkastel-Kues investiert in die Zukunft. Derzeit entsteht neben der bestehenden Kellerei eine weitere Produktions- und Lagerhalle mit einer Gesamtfläche von 18 000 Quadratmetern. Die Investition liegt im zweistelligen Millionenbereich.

Bernkastel-Kues. Vor wenigen Wochen sorgte der Transport von riesigen Weintanks mitten durch Bernkastel-Kues für Aufsehen. Wegen der Größe der Tanks mussten ganze Straßenzüge gesperrt werden. Bestimmungsort war das Unternehmen Peter Mertes, das mit einer jährlichen Abfüllmenge von rund 200 Millionen Flaschen, Tetrapacks und Bag-In-Box-Behältern die größte Weinkellerei Deutschlands ist.

Die neuen Tanks mit einem Gesamtvolumen von zwölf Millionen Litern sind größtenteils bereits in der untersten Etage der dreistöckigen Halle montiert. Gleichzeitig haben Spezialisten damit begonnen, weitere Abfüll- und Verpackungsstraßen aufzubauen. Das neue Gebäude wird ab August in Betrieb gehen. Damit erhöht sich die Gesamtbetriebsfläche der Großkellerei auf über 70 000 Quadratmeter.

Für Michael Willkomm, Chef und Mitinhaber der Peter Mertes GmbH & Co. KG, ist der Bau der riesigen Produktions- und Lagerhalle eine zwingend notwendige Investition in die Zukunft. Willkomm: "Wir wachsen mit unseren Kunden. Wenn der Kunde expandiert und größere Mengen verlangt, müssen wir mitziehen. Wir müssen schnell und flexibel auf die Kundenwünsche reagieren können." Die Kunden von Peter Mertes sind fast ausschließlich die großen Supermarktketten und Discounter. Bis zu einer Million Flaschen Wein laufen täglich vom Band. 290 Mitarbeiter beschäftigt die Kellerei, davon allein zwölf Kellermeister, vier diplomierte Önologen und eine Lebensmittelchemikerin, die sich im Wesentlichen um den Weineinkauf, die Kellerwirtschaft und das Qualitätsmanagement kümmern. Im Flaschenbereich beträgt der Anteil an deutschen Weinen rund 70 Prozent, davon 20 Prozent Moselwein. Hauptlieferanten sind Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz. Diese beiden Anbaugebiete garantieren Jahr für Jahr eine gleichmäßig große Menge. Das Weinsortiment von Mertes umfasst rund 1000 Weine der unterschiedlichsten Rebsorten, Anbaugebiete und Qualitätsstufen. Waren es früher - auf die Mosel bezogen - vor allem Großlagenweine wie "Piesporter Michelsberg" oder "Zeller Schwarze Katz", die in großen Mengen vermarktet wurden, werden heute von den Kunden vor allem Rebsortenweine (Riesling, Rivaner, Kerner, Elbling, Dornfelder u.a.) verlangt.

Michael Willkomm sieht auf dem Weinsektor national und international immer noch ein gutes Wachstumspotenzial. Willkomm: "Es gibt immer noch viele Menschen, die überhaupt keinen Wein trinken." Die wichtigsten Exportmärkte des Unternehmens sind Großbritannien, die Niederlande, Skandinavien und die USA. Doch die osteuropäischen Staaten ziehen nach. Mertes liefert auch nach Polen und Russland. Vor allem Russland ist ein hochinteressanter Markt. Willkomm: "Die Wirtschaft in Russland wächst dynamisch. Dort entsteht derzeit eine konsumfreudige Mittelschicht."

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