Rettungsdienste Größte Feuerwehrnot gebannt

Heckenmünster · In Heckenmünster stand das Fortbestehen der Freiwilligen Feuerwehr auf der Kippe. Jetzt haben sich neue Feuerwehrmänner gefunden, ein Wehrführer ist aber nicht in Sicht.

 Zwei Bürgerversammlungen gab es, damit bei der Feuerwehr Heckenmünster die Lichter nicht ausgehen.

Zwei Bürgerversammlungen gab es, damit bei der Feuerwehr Heckenmünster die Lichter nicht ausgehen.

Foto: Christina Bents

Starkregen, Keller laufen voll, Straßen sind überschwemmt oder ein Sturm reißt Bäume um, die Zufahrtsstraßen blockieren: Hier helfen die örtlichen Feuerwehren. Aber was passiert, wenn es in dem Ort keine Feuerwehr mehr gibt und die Wehr aus dem Nachbarort mit den Schäden in ihrem Dorf schon alle Hände voll zu tun hat? Diese Fragen kamen in Heckenmünster in den vergangenen Monaten auf, denn die Wehr stand kurz vor der Auflösung. Im Ort gab es zwar keine großen Brände, aber ein Schuppen hat auch hier schon mal gebrannt oder ein Kamin, zu dem die Feuerwehr ausgerückt ist. Bei Personensuchen haben sie unterstützt. Im Gemeindeleben waren sie ebenfalls engagiert, haben am ersten Mai an der Viktoriaquelle für die Verpflegung von Wanderern gesorgt, ein Oktoberfest oder die Kirmes organisiert, sind an St. Martin dabei gewesen.

Schleichend war der Prozess bei der Feuerwehr Heckenmünster, einer nach dem anderen schied aus, die einen aus Altersgründen oder weil Aktive weggezogen sind. Einen Wehrführer gibt es schon seit sechs Jahren nicht mehr. Kommissarisch hatte Reinhold Lautwein die Feuerwehrleitung übernommen. Er sagt: „Normalerweise geht so eine kommissarische Leitung für ein oder höchstens zwei Jahre, aber bei uns war kein Ende in Sicht. Als dann auch der stellvertretende Wehrführer in den Ruhestand ging, und sich auch dafür kein Nachfolger fand, habe ich die kommissarische Leitung abgegeben. Aktives Mitglied der Feuerwehr bin ich weiterhin.“ Und die sind in Heckenmünster rar. Zu den besten Zeiten der Feuerwehr waren es 14 Aktive, vor sechs Jahren waren es noch sechs und zuletzt noch drei. Eine Jugendfeuerwehr gab es noch nie im Ort.

 Zuletzt waren es nur noch drei Feuerwehrleute in Heckenmünster. Jetzt haben sich ein paar Freiwillige gemeldet.

Zuletzt waren es nur noch drei Feuerwehrleute in Heckenmünster. Jetzt haben sich ein paar Freiwillige gemeldet.

Foto: picture alliance/dpa/Daniel Schäfer

Zwei Bürgerversammlungen hat es gegeben, bei denen darüber gesprochen wurde, wie wichtig eine eigene Feuerwehr für den Ort ist. Verbandsbürgermeister Dennis Junk und Stephan Christ, Wehrleiter der Verbandsgemeinde waren bei einer der Versammlungen anwesend und erklärten: „Wir können nicht einfach die Feuerwehr im Ort zumachen. Die Nachbarwehren Sehlem, Salmtal oder Dodenburg können im Ernstfall nicht in der gesetzlich festgelegten Einsatzgrundzeit von acht Minuten in Heckenmünster sein.“ Sie baten die anwesenden Bürger noch einmal zu überlegen, ob sie nicht Mitglied der Feuerwehr werden möchten. Das hatte Erfolg. Sieben Männer und eine Frau haben zugesagt, sich in der Feuerwehr engagieren zu wollen. Das ist für die Weiterführung der Feuerwehr ausreichend. Einer von ihnen sagt: „Wir sind hier ein kleines Dorf, jeder kennt jeden und da sollte man sich gegenseitig helfen.“ Mit den fünf Neuen, von denen keiner bisher in einer Feuerwehr war, sind es dann acht Personen, die im Ort löschen, retten und bergen sollen.Ideal wäre es, wenn es wieder 14 Feuerwehrleute wären. Stephan Christ berichtet: „Normalerweise ist das Mindeste, was man haben sollte, die Grundausbildung. Zudem sollte es einen Maschinisten, einen Sprechfunker geben, einen stellvertretenden Wehrführer und einen Wehrführer.“ Doch davon ist man in Heckenmünster noch weit entfernt, denn die neuen Feuerwehrleute haben noch keinerlei Ausbildung. Die Lehrgänge sind an den Wochenenden und für manche Position dauern sie mehrere Wochenenden bis zu drei Monaten oder noch länger. Auf Grund fehlender Ausbildung kann die Stelle des Wehrführers zunächst nicht besetzt werden. Diese Zeit können die neuen Mitglieder aber aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht aufbringen. Bis auf einen: Aus den Reihen der Gemeldeten hat jemand Bereitschaft gezeigt, sich um die Organisation (Einberufung oder Übung ) zu kümmern. Diese erfolgt in Absprache mit dem Stützpunktwehrführer der Feuerwehr Salmtal sowie dem Wehrführer der Feuerwehr Dodenburg.

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