Größte Kläranlage nimmt Probebetrieb auf

Noch laufen in der größten Kläranlage des Rhein-Hunsrück-Kreises die letzten Arbeiten. Das Millionen-Projekt geht offiziell erst im Frühjahr ans Netz - doch die Klärbecken sind jetzt schon gefüllt.

 Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum (Zweiter von links) und VG-Werkleiter Hans Jürgen Dietrich (Dritter von links) geben jetzt den Startschuss für den Probebetrieb der Kläranlage im Kyrbachtal. Foto: Werner Dupuis

Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum (Zweiter von links) und VG-Werkleiter Hans Jürgen Dietrich (Dritter von links) geben jetzt den Startschuss für den Probebetrieb der Kläranlage im Kyrbachtal. Foto: Werner Dupuis

Sohrschied. Ihren Probebetrieb aufgenommen hat jetzt die Kläranlage im Kyrbachtal. Die ersten Abwässer wurden bereits in die Becken eingeleitet, damit sich dort langsam die Biologie aufbauen kann. Mikroorganismen in der Schlammmasse werden dann das Wasser für rund 13 000 Bürger aus 20 Gemeinden reinigen. Ausgelegt ist die Anlage in der Nähe zur VBS Sohrschied theoretisch sogar für 28 000 Einwohner - die restlichen Kapazitäten nutzt der Flughafen Hahn, der dort künftig seine Abwässer sowie die Enteisungsmittel für die Flugzeuge einleitet. Bisher mussten diese mit Tanklastwagen zu den Anlagen in der Umgebung gebracht werden. Sie werden jetzt direkt eingeleitet.

Spatenstich für die 13,4 Millionen Euro teure Kläranlage - die größte auf der Hunsrückhöhe - war im Frühjahr 2008. Die Kosten werden verursachergerecht zwischen der Verbandsgemeinde (VG) Kirchberg, dem Zweckverband Hahn und der Flughafengesellschaft aufgeteilt. Die Anteile des Zweckverbandes und der VG Kirchberg wurden mit erheblichen Fördermitteln vom Land bedacht.

Durch den langen Winter im vergangenen Jahr verzögerten sich die Bauarbeiten um etwa zwei Monate. "Ich freue mich, dass dieses wichtige Projekt jetzt fast fertiggestellt ist", betont VG-Bürgermeister Harald Rosenbaum, "das ist eine Investition für kommende Generationen." Die wasserwirtschaftliche Abnahme und die offizielle Einweihung sind für das kommende Frühjahr geplant. Die Kyrbachtal-Anlage löst damit die sanierungsbedürftigen Anlagen Dill und Kirchberg-West ab. Sie sollen langfristig abgerissen werden. Die neue Kläranlage ist so konzipiert, dass sie bei Bedarf in einer zweiten Ausbaustufe auf 41 000 Einwohner erweitert werden kann. Im Normalbetrieb werden die Abwässer in rund acht Stunden gereinigt und dann in den Kyrbach eingeleitet.

Technisch stellt auch die Klärung der Enteisungsmittel kein großes Problem dar, wie Bauleiter und Planer Rudi Weis betont: 30 Liter pro Sekunde können in die Kläranlage eingespeist und dort gelagert werden. Die Abwässer werden dann dosiert dem Klärprozess zugeführt. Drei große Becken mit einem Durchmesser von sieben Metern und einer Tiefe von bis zu sieben Metern wurden dazu am Zusammenfluss von Kyrbach und Sohrbach errichtet.

"Die Hochbauten wurden an die Topografie des Tals angepasst und in den Hang eingebaut, die Klärbecken selbst ragen nur etwa einen Meter aus dem Boden hervor", so VG-Werkleiter Hans-Jürgen Dietrich.

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