Großbaustelle Kesten: Arbeiten liegen im Plan

Der Bau des Hochwasserdamms in Kesten geht zügig voran. Läuft alles nach Plan, ist das 15 Millionen Euro teure Projekt im Frühjahr 2010 fertig. Die Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dagmar Barzen, informierte gestern Kommunalpolitiker an Ort und Stelle.

Kesten. Die 350 Einwohner zählende Moselgemeinde Kesten ist zurzeit eine große Baustelle. Seit Anfang dieses Jahres arbeiten mehrere Firmen am Bau des Hochwasserschutzes. Gleichzeitig werden im ganzen Ort nach und nach die Abwasserkanäle erneuert und der Ort an die Kläranlage "Unteres Liesertal" angeschlossen.

Der Hochwasserschutz kostet rund 15 Millionen Euro. 90 Prozent davon trägt das Land, zehn Prozent die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Die Kanalbauarbeiten sind mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Besonders ins Auge fällt derzeit die riesige, fast neun Meter tiefe, 25 Meter lange und zehn Meter breite Baugrube für das Hochwasser-Pumpwerk. Dort werden unter anderem vier Pumpen installiert, die, wenn die Mosel dennoch den Ort überfluten sollte, 4000 Liter pro Sekunde abpumpen können. Die Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dagmar Barzen, und Karl-Heinz Ginsbach, zuständiger Hochwasserschutzreferent, erläuterten gestern in Anwesenheit von Landrätin Beate Läsch-Weber und den Landtagsabgeordneten Dieter Burgard (SPD) und Alexander Licht (CDU) die Arbeiten an der Großbaustelle. Der insgesamt rund 1000 Meter lange Deich, der unterirdisch mit einer Spundwand abgedichtet wird, ist fast fertig. Im August, so Ginsbach, werde der Damm begrünt. Parallel zur Mosel wurde unterhalb der Kreisstraße ein 3,2 Meter hoher Deich angeschüttet. Am Ortsende Richtung Lieser schließt sich landseitig ein 2,2 bis ein Meter hoher Deich an. Zeitgleich zu den Arbeiten an dem Pumpwerk haben die Arbeiten für die Drainageleitungen begonnen.

Der Hochwasserschutz soll Kesten vor einer Moselflut schützen, wie sie theoretisch alle 15 Jahre vorkommt. Anders ausgedrückt: Die Schutzmauer hält die Mosel aus dem Ort bis zu einem Pegelstand Trier von etwa 10,50 bis 10,80 Meter (ein solcher Pegelstand wurde beispielsweise im April 1983 erreicht). Wird diese Höhe überschritten, wird die Notüberlaufstelle aktiviert. Die Bürger werden dann mindestens zwölf Stunden vorher gewarnt und der Ort innerhalb von vier Stunden überschwemmt. Für diesen Fall wird noch ein Alarmplan erstellt.

Die Kosten in Höhe von 15 Millionen werden nicht überschritten. "Wir halten uns an dem Kostenrahmen", sagte die SGD-Nord-Präsidentin Barzen. Barzen lobte die bislang reibungslose und vorbildliche Zusammenarbeit aller Baufirmen und Behörden.

Der Ortsbürgermeister von Kesten, Michael Beer, berichtete von einer guten Stimmung im Ort - trotz der umfangreichen Baumaßnahmen. Beer: "Die Bürger sehen, dass es zügig vorangeht."

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