Große Bedeutung über Landesgrenzen hinweg

Hinzert-Pölert · Ein erster Band der Ortschronik Hinzert-Pölert ist vorgestellt worden. Er befasst sich mit der Kirchen- und Schulgeschichte. Weitere drei Bände sollen folgen.

Hinzert-Pölert. Wer seit Jahren der Veröffentlichung einer Ortschronik für Hinzert-Pölert entgegenfieberte, kann nun zumindest schon mal anfangen mit dem Lesen. Die Druckerei hat 200 Exemplare des aktuellen Bandes der geplanten vier Bücher ausgeliefert. Er befasst sich mit der Kirchen- und Schulgeschichte der 1969 zwangsfusionierten Ortsteile und damit auch mit der Sühnekapelle des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Entsprechend wird mit der Geschichte von Wegekreuzen auch die der Gedenkkreuze und Gedenksteine, die an die Opfer erinnern, dokumentiert. "Glücksfall für die Gemeinde" Dass die Gemeinde eine derart "umfassende Chronik" erhält, ist laut Ortsbürgermeister Mario Leiber zuallererst dem Gemeinderat zu danken. Sein Ja ermöglichte die Recherchen von Verfasser Dittmar Lauer aus Kell. "Mit Ausdauer, Sachverstand und Fleiß" mache er Geschichte greifbar, würdigte Leiber vor etwa 100 Besuchern der Buchvorstellung. Lauer selbst wies auf die Bedeutung der Gemeinde - über Landesgrenzen hinweg - hin. Hinzert stehe heute für "ein Stück verwirklichtes und gelebtes Europa, ein Zeichen der Versöhnung" zitierte er Wolfgang Benz anlässlich der Feier "Zehn Jahre Dokumentationshaus" KZ Hinzert. Leibers Amtsvorgängerin Mathilde Müller dankte Lauer, dass er ehrenamtlich recherchiere und schreibe. Er sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Der Rat brachte das mit einem Geschenk zum Ausdruck: einer Computer-Sicherheitssoftware - samt Installations-Gutschein. Pfarrer Clemens Grünebach bezeichnete den Heimatforscher als "ausgewiesenen Fachmann", der sich einem "riesigen Unterfangen" widme. Marlies Backes (63) aus Hinzert versicherte, sie freue sich darauf, die Chronik zu lesen, für die sie und etliche andere Bürger Wissen oder Dokumente beisteuerten. Vertreter von Kreis und Verbandsgemeinde sowie der Landeszentrale für politische Bildung, Träger der Gedenkstätte, rückten den besonderen Anlass ins rechte Licht. Für die Ausrichtung der Feier dankte Leiber dem örtlichen Heimatverein. Die ersten 200 Exemplare der 25 Euro teuren Ortschronik von Hinzert-Pölert sind praktisch schon verkauft. Denn gedruckt wird das Werk nur auf Bestellung über Verfasser Dittmar Lauer, Telefon 06589/611, oder Oberbürgermeister Mario Leiber, Telefon 06586/536, oder per E-Mail an dittmar.lauer@t-online.de oder obm@hinzert-poelert.de

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