Große Feier im kleinen Dorf

Wittlich · Musik, Hausmannskost und Handwerk stehen beim historischen Dorffest auf dem Programm. Anfang September steigt das Fest bereits zum siebten Mal. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

 Die Dorfgemeinschaft Wittlich-Dorf organisiert das Fest. Foto: privat

Die Dorfgemeinschaft Wittlich-Dorf organisiert das Fest. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Wittlich. Das siebte historische Dorffest der Dorfgemeinschaft Wittlich-Dorf in Dorf - das ist ganz schön viel "Dorf" auf einmal. Dabei geht es hier um gar nicht dörfliche Dimensionen: Vier Zentner Reibekuchen, 100 Kilo Rosmarinkartoffeln, 650 Klöße in 120 Litern Specksauce und insgesamt gut 1000 Stücke Kuchen werden hier am Samstag und Sonntag, 3. und 4. September, unter das hungrige Volk gebracht.
Trotz der großen Menge bleibt die Hausmannskost selbstgemacht. In den Tagen vor dem Fest bereiten Mitglieder der Dorfgemeinschaft Wittlich-Dorf alles zu. Seit 2002 organisiert der Verein das Fest alle zwei Jahre.
"Aber fast alle Dörfler helfen mit, nicht nur die Vereinsmitglieder", erzählt der Vorsitzende Gerhard Schiffels. "Das Fest schweißt die Dorfgemeinschaft richtig zusammen."
An 35 Ständen demonstrieren Handwerker aus Dorf ihr Können. "Es ist uns wichtig, dass jeder Stand auch etwas zeigt und nicht nur verkauft", erklärt Schiffels. So können Besucher Schmieden, Imkern, Drechslern und vielen mehr bei der Arbeit über die Schulter schauen. Dabei tragen die Handwerker Trachten und andere historische Kleidung und benutzen authentisches Werkzeug.
Neu ist in diesem Jahr der historische Feuerwehrumzug am Samstag. In historischer Kleidung, mit alten Wasserspritzen und handgezogenen Fahrzeugen demonstrieren die Feuerwehrleute Übungen wie vor 100 Jahren. Außerdem ist der Höhepunkt des Fests, der musikalische Sternmarsch, noch größer geworden: 300 Musiker ziehen am Sonntag von unterschiedlichen Punkten aus musizierend in Richtung Dorfarena, wo sie sich für ein großes gemeinsames Abschlusskonzert treffen.
Über 5000 Besucher zog es 2014 beim letzten historischen Dorffest in den Wittlicher Stadtteil Dorf. "Wenn man da beim Kochen mal kurz hochschaut, sieht man nur Köpfe und eine lange Schlange von Leuten, die aufs Essen warten", erzählt eine Helferin.
Wird das Fest irgendwann zu groß, um noch gemütlich zu sein? "Nein, da besteht keine Gefahr", beteuert Schiffels. "Das haben wir ja selbst in der Hand. Wir wollen lieber Klasse als Masse. Mehr Essen würden wir auch gar nicht schaffen, selbst wenn wir wollten." ian

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