Große Häuser lassen die Stadt wieder wachsen

Bernkastel-Kues · 100 auf einen Schlag: So viele Wohnungen können auf drei Baustellen in Bernkastel-Kues entstehen. Das heimische Handwerk und die Geschäftswelt profitieren, und die Stadt freut sich auf mehr Einwohner und Steuern.

7000: Diese Zahl taucht im Zusammenhang mit der Stadt Bernkastel-Kues öfter auf. Es ist die magische Einwohnerzahl für Menschen mit Erstwohnsitz. Vielleicht ist sie ja schon erreicht. Da die Statistik aber nur jedes Jahr zum Stichtag 30. Juni aktualisiert wird, bleibt das offen. Am 30. Juni 2015 hatten, so Kämmerer Günter Wagner von der Verbandsgemeindeverwaltung, 6967 Leute hier ihren Erstwohnsitz. Das waren 144 mehr als fünf Jahre vorher. Der Zuwachs hat nichts mit unerwartetem Kindersegen zu tun, sondern mit geplanter Bautätigkeit.

In den vergangenen Jahren sind bereits einige Mehrfamilienhäuser gebaut worden. Doch das wird derzeit getoppt. Auf drei Arealen entstehen große Wohnanlagen.

Am weitesten gediehen sind die Arbeiten an der Alten Brauerei Bernkastel. An der B 53 zwischen Bernkastel und Andel hat die Faust und Thiesen Immobilien GmbH einen mehrstöckigen Bau mit 17 jeweils 82 Quadratmetern großen Eigentumswohnungen und zwei 130 Quadratmeter großen Penthouse-Wohnungen hochgezogen.

"Ende Mai sind sie bezugsfertig", sagt Manfred Thiesen. Die Mehrzahl der Käufer werden sie als Feriendomizil vermieten, sagt der Immobilienmakler. Der Verkauf sei kein Problem. "Alle Wohnungen sind weg", sagt Thiesen. Die Gesellschaft habe etwa 2,5 Millionen Euro in das Projekt investiert, berichtet er.

An der Saarallee im Stadtteil Kues baut die saarländische K1-Bauprojekt GmbH drei Mehrfamilienhäuser mit 29 Eigentumswohnungen. Die Größen variieren zwischen 74 und 143 Quadratmetern. Die billigste Wohnung kostet etwa 207 000 Euro. "20 sind bereits verkauft", berichtet Gertrud Kohlhaas. Ende 2016/Anfang 2017 sollen sie bezugsfertig sein. Investiert werden 6,7 Millionen Euro.
Investition in Millionenhöhe


Größtes Projekt ist die Bebauung des ehemaligen Geländes der Biologischen Bundesanstalt. Nach Auskunft von Ingolf Herlach (Architektur- und Ingenieurbüro Herlach) könnten dort bis zu 50 Wohneinheiten entstehen. Dies sei möglich, wenn auch das ehemalige Verwaltungsgebäude mit Wohnungen ausgestattet werde. Die Arbeiten für ein Sechsfamilienhaus liefen, der Baubeginn für zwei Neunfamilienhäuser stehe bevor. 18 der 24 Wohnungen seien verkauft.

Die Erschließungsstraße werde ab April gebaut. Die Investitionskosten für das Projekt könnten bei bis zu zwölf Millionen Euro liegen, der spätere Quadratmeterpreis bei 2500 bis 2600 Euro. Bauherr ist die Cusanuspark GmbH, deren Geschäftsführer Ingolf Herlach ist. Wie berichtet soll auf dem unteren Teil des Geländes ein Rossmann-Drogeriemarkt entstehen.

Von der Bautätigkeit profitieren viele heimische Handwerker. "Das gilt auch für die Geschäftswelt", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Die Stadtkasse profitiere von einem Plus an Schlüsselzuweisungen, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer, fügt Kämmerer Wagner an.

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