Große Koalition für Schulhof-Ausbau

WITTLICH/DREIS. Einigkeit herrschte bei der Sitzung des Verbandsgemeinderates Wittlich-Land darüber, das der Schulhof der Grundschule Dreis einer Sanierung bedarf. Diskussionen gab es jedoch über den Zeitpunkt, wann die Maßnahme umgesetzt werden soll.

Dieses oder nächstes Jahr, das war die große Frage im Verbandsgemeinderat Wittlich-Land beim Thema Sanierung des Schulhofes in Dreis. Der von Bürgermeister Christoph Holkenbrink vorgelegte Haushaltsplan sah den kindgerechten Ausbau erst im Jahr 2005 vor. Während bei allen anderen Punkten des Zahlenwerkes weitgehend Einigkeit herrschte, gab es in dieser Sache Diskussionsbedarf und eine gesonderte Abstimmung.Wahltaktische Beweggründe?

Marianne Kranz (CDU) legte sich bei ihrer Haushaltsrede mächtig ins Zeug, um ihren Antrag, das Vorhaben in dieses Jahr vorzuziehen, zu begründen. Sie erinnerte daran, dass der Schulhof sich noch im Zustand des Jahres 1962 bestand, als die Schule gebaut wurde. Er biete keine Möglichkeiten zur Regeneration für die Schüler, die dem Wissensstand der Pädagogik entsprechen, wobei sie es auch nicht versäumte, auf die gern zitierte Pisa-Studie hinzuweisen. Die Schule sei bereit, 3000 Euro zur Sanierung beizusteuern. Auch von Eigenhilfe der Eltern sei die Rede. "Sind es unsere Kinder nicht wert, etwas mehr zu investieren?", fragte Marianne Kranz den Rat. Daran hatte auch Angelika Brost (SPD) keinen Zweifel. Sie zeigte sich allerdings sehr irritiert darüber, dass die CDU jetzt mit dem Antrag komme. "Besser späte Einsicht als gar keine Einsicht!" Sie warf Kranz vor, im Schulträgerausschuss noch gegen die Sanierung in diesem Jahr gestimmt zu haben. Auch im Haupt- und Finanzausschuss habe kein Antrag der CDU vorgelegen. Provokativ fragte sie, ob man angesichts der bevorstehenden Wahlen, jetzt das Ohr näher am Wähler haben wolle. Kranz wies wahltaktische Gründe weit von sich und begründete den späten Antrag damit, dass sich erst nach einem Gespräch mit Eltern und Lehrern herauskristallisiert habe, wie notwendig die Maßnahme sei. Während abgesehen von wohl eher wahltaktischen Streitereien im Rat große Einigkeit herrschte, die Maßnahme vorzuziehen - auch die Frei Wählergruppe schloss sich dem an - war allein Bürgermeister Holkenbrink dagegen. "Der Schulhof ist phantasielos", räumte er zwar ein, eine Unfallgefahr gebe es dagegen nicht. Er erinnerte an die Notwendigkeit, zu sparen. Man müsse Zeichen setzen und könne nicht alles haben. Sport treiben sei auch jetzt auf dem Schulhof möglich. "Es ist nicht gegen die Schüler- und Menschenrechte, wenn der Schulhof so bleibt." Bei der anschließenden Abstimmung enthielt sich Holkenbrink der Stimme. Die Ratsmitglieder stimmten alle dafür, dass die Sanierung vorgezogen wird und damit die Schuldenaufnahme um 87 000 Euro höher ausfällt in diesem Jahr. In der Grundschule Dreis zeigten sich Schulleiterin Rosemarie Kürten und ihre Kolleginnen sehr erfreut über die gute Nachricht. Es sei schon vieles an der Schule saniert worden, allein der Schulhof stehe noch aus, so Kürten. Die Notwendigkeit sei seit Jahren bekannt und ein Konzept zur Sanierung nach pädagogischen Gesichtpunkten liege bereits vor. Die Schulleiterin betätigte auch, dass die Eltern bereit seien, sich mit ihrer Arbeit einzubringen. Die Grundschule in Dreis wird von 97 Schülern aus Dreis und Bruch besucht.

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