Große Pläne für das Moselvorgelände

Bernkastel-Kues · Das Moselvorgelände in Bernkastel-Kues gilt als nicht mehr zeitgemäß. Die Planung stammt teilweise aus den 1960er Jahren und die Verkehrsführung ist nicht gerade übersichtlich. Deshalb soll es umgestaltet werden. Dafür will die Stadt bis zu drei Millionen Euro lockermachen. In einem ersten Schritt soll ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden.

 Die Streckenführung auf dem Parkplatz am Moselufer (linkes Foto) ist nicht mehr zeitgemäß. Das Bernkastel-Kueser Stadtpanorama soll bald ansprechender aussehen. TV-Fotos (2): Hans-Peter Linz

Die Streckenführung auf dem Parkplatz am Moselufer (linkes Foto) ist nicht mehr zeitgemäß. Das Bernkastel-Kueser Stadtpanorama soll bald ansprechender aussehen. TV-Fotos (2): Hans-Peter Linz

Foto: (m_mo )
Große Pläne für das Moselvorgelände
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Bernkastel-Kues. Wer das Panorama von Bernkastel-Kues von der Brücke aus fotografieren will, hat meistens ein Problem: Zwischen Mosel und historischer Altstadt zeigt sich ein breiter Streifen mit geparkten Autos, die in der Sonne glänzen und dem idyllischen Bild seinen Zauber nehmen.
Das soll sich ändern. "Die Situation am Moselvorgelände ist ein klassischer städtebaulicher Missstand", sagt Wolfgang Port, Bürgermeister von Bernkastel-Kues. Seit 1963, als hier die Mosel kanalisiert wurde, habe es nur Stückwerk-Arbeit gegeben, so Port.

Das Ergebnis: unklare Verkehrsführung, Parkplatz-Bewirtschaftung mit veralteten Parkuhren, kein behindertengerechter Zugang zur Altstadt, kein durchgehender Radweg an der Mosel entlang und eine ungeordnete Anzahl an Anlegestellen für Schiffe. Der Stadtrat hat sich mehrfach mit dem Thema befasst und sammelt derzeit die Eckpunkte für einen Ideenwettbewerb. Dabei steht ein Rahmen schon fest, wie Port erläutert.
Die Stadt fordert ein Maximum an beschrankten Parkplätzen, sodass man erst beim Verlassen bezahlen muss. Bislang waren Besucher durch die Parkuhren und die vorgegebenen Stunden im Zeitdruck. Die derzeitige Zahl der Parkplätze soll beibehalten werden.
Es soll ein durchgehender Rad- und Fußweg am Ufer entlang entwickelt werden. Um die Verkehrsführung der Landesstraße zu vereinfachen ist eventuell auch ein Kreisel oder eine Ampel angedacht.
Der Zugang zum Brückenkopf soll behindertengerecht mit einer Liftanlage erfolgen. Der Bereich soll mit einer hochwassersicheren, ebenfalls behindertengerechten Toilettenanlage ergänzt werden.
Ein Schiffsbahnhof soll eine zentrale Anlaufstelle für Flusskreuzfahrttouristen werden. Und schließlich, um den Bereich auch optisch besser in Szene zu setzen. "Da wäre eine ansprechende Begrünung denkbar, damit es nicht wieder wie eine Blechwüste aussieht", sagt Port. Zudem könnte man auch den Busparkplatz versetzen, gegebenenfalls auf die Kueser Seite.
Dabei sei es wichtig, die Wünsche der Bürger in den Prozess einzusteuern. "Wir planen noch in diesem Jahr eine Einwohnerversammlung", so Port. Bis Oktober sollen dann die Rahmenbedingungen festgeklopft sein. Dann soll ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Das Volumen des Umbaus, der in mindestens drei Baustufen erfolgen soll, liegt bei circa drei Millionen Euro, die vom Land bezuschusst werden. Port: "Wir haben schließlich auch Einnahmen aus den Parkgebühren, die so der Stadtentwicklung wieder zugutekommen."
Frank Hoffmann vom Werbekreis Bernkastel-Kues steht der bestehenden Rahmenplanung positiv gegenüber: "Es ist wichtig, die Parkplätze zu erhalten, mindestens in der vorhandenen Zahl. Die Parkgebühren sollten moderat sein und ein schnelles Einkaufen ermöglichen." Hoffmann könnte sich zum Beispiel vorstellen, dass für die erste Stunde keine Parkgebühren anfallen. In einem Zuge sollten die Parkplätze auch vergrößert werden. "Heute sind die Autos einfach wuchtiger als früher", stellt er fest. Für Autofahrer sei der Parkplatz die erste Begegnung mit der Stadt. Wenn diese mit Einparkproblemen und engen Haltebuchten beginne, würde das keinen positiven Eindruck hinterlassen. Auch die Neuordnung der Schiffsanleger sei, so Hoffmann, wichtig.

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