Jugend Große Unsicherheit im Jugendhüttendorf

Manderscheid · Die Einrichtung in Manderscheid wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt. Doch an ein unbeschwertes Feiern denkt hier noch niemand. Corona macht der Betreiberfamilie Moritz sehr zu schaffen.

 Die erste Schulklasse seit Monaten kommt aus Nordrhein-Westfalen ins Manderscheider Jugendhüttendorf. Sie proben für ein Theaterstück.

Die erste Schulklasse seit Monaten kommt aus Nordrhein-Westfalen ins Manderscheider Jugendhüttendorf. Sie proben für ein Theaterstück.

Foto: Christina Bents

Die erste Klasse seit März ist momentan im Jugendhüttendorf in Manderscheid. Die Schüler kommen aus Nordrheinwestfalen und proben ein Theaterstück. Normalerweise wären es ab dem Schulstart nach den Sommerferien vier Klassen jede Woche, die dort ein paar Tage verbringen würden. Jan Moritz, Betreiber des Jugendhüttendorfs berichtet: „Momentan gibt es kaum Buchungen. Vielleicht jede zweite Woche eine Klasse. Das ist sehr wenig, denn wir haben viele laufende Kosten.“

Für ihn war es sehr wichtig, dass es Lockerungen gab, die  Camping wieder erlauben, denn durch seinen Campingplatz kann er die Verluste im Jugendhüttendorf etwas abfangen. „Sonst könnte uns die Insolvenz drohen. So können wir das etwas abmildern, aber es ist trotzdem eine sehr schwierige Situation“, so Moritz.

Dabei macht ihm die Unsicherheit zu schaffen, denn es gibt noch keine Perspektive, wie es weitergehen könnte. „Rheinland-Pfalz ist da sehr zögerlich, in Nordrheinwestfalen ist man da ein wenig offener“, stellt er fest. Dabei ist er froh, dass der Bund Zuschüsse gegeben hat, damit die laufenden Kosten gedeckt werden können.

Neben den vereinzelten Klassenfahrten, die jetzt starten, gab es im Jugendhüttendorf während der Sommerferien die Erlebniswoche „Vorhang Auf“, an der 30 Jugendliche teilgenommen haben. Die Hygienevorschriften haben die Verantwortlichen unter anderem mit kleinen Gruppen eingehalten. Auf der Internetseite des Jugendhüttendorfs hat Jan Moritz eine Petition an die Bundesregierung, das Corona-Kabinett und die Landesregierungen veröffentlicht, die dazu aufruft, Jugendreisen und Klassenfahrten zu retten.  Dazu erklärt er: „Die Petition ist vom Reisenetz Verband Jugendreiseanbieter, weil einfach zu vieles unklar ist. Es geht hier beispielsweise um Stornobedingungen, wie damit umzugehen ist und für das kommende Jahr stehen wir im luftleeren Raum. Das kann so nicht sein“.

Das Jugendhüttendorf hat etwa 150 Betten in 29 winterfesten Hütten. Es stehen Tagungsräume zur Verfügung. Es werden verschiedene Ausflüge in die Umgebung angeboten, von den Maaren über die Manderscheider Burgen bis zu Stadtführungen in Trier, dazu gibt es erlebnispädagogische Programme, wie „Mit Sack und Pack“ oder „Natur bewegt Dich“.

Ferienfreizeiten für Einzelreisende mit Kindern, Fortbildungen im Bogenschießen oder ergotherapeutische Begleitungen werden angeboten. An das Jugendhüttendorf ist ein Naturcampingplatz mit 80 Stellplätzen angeschlossen. Das Jugendhüttendorf ist naturpädagogisch orientiert, hat seine Wurzeln in der Jugendbewegung, der Reform- und Waldorfpädagogik. So helfen die Kinder beispielsweise beim Kochen und abends am Lagerfeuer kann man sich über den Tag austauschen. 

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