Große Unterschiede bei den Gebühren

In der Einheitsgemeinde Morbach sind die Gebühren auf allen 14 Friedhöfen gleich. In der Verbandsgemeinde Thalfang setzen ihn elf Ortsgemeinderäte und ein Zweckverband fest. So kommt es, dass die Kosten nicht in allen Gemeinden gedeckt werden.

 Foto: Klaus Kimmling

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Thalfang/Morbach. "Auf unseren 14 Friedhöfen kosten Einzelgräber 240 und Urnengräber 180 Euro", erklärt Theo Gätz von der Gemeindeverwaltung Morbach.

In der Einheitsgemeinde kann vieles zentral geregelt werden, auch die Gebühren für die letzte Ruhestätte. Bei 49 der 106 Bestattungen im vergangenen Jahr sei in Morbach ein Urnengrab gewählt worden. Einen klaren Trend zur pflegeleichteren Beisetzungsform der Einäscherung kann Gätz jedoch nicht erkennen.

Thalfang: leichter Trend zur Urnenbestattung



In der Verbandsgemeinde Thalfang entscheidet der "Zweckverband der zwölf Gemeinden" über die Grabgebühren auf dem Thalfanger Friedhof. Hier werden Verstorbene aus Burtscheid, Dhronecken, Etgert, Gielert, Hilscheid, Immert, Lückenburg, Rorodt, Talling und Thalfang beigesetzt. Mit 340 Euro für ein Reihengrab und 250 Euro für die Urnenbeisetzung ist der in Thalfang der teuerste der 13 Friedhöfe in der Verbandsgemeinde. "Das ist ja auch eine anspruchsvolle Parkanlage mit hohem Pflegeaufwand", begründet Verwaltungssprecher Michael Suska die Preisgestaltung.

"Die Kommunalaufsicht muss von den Kommunen grundsätzlich kostendeckende Gebühren verlangen", sagt der Sprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Alfons Kuhnen.

Die haushaltsrechtliche Vorschrift gebe für Kommunen mit defizitärem Haushalt sogar vor, alle Einnahmequellen auszuschöpfen. Morbach folgt der Aufforderung weitgehend. Deshalb hat die Kreisverwaltung dort laut Gätz nichts zu beanstanden.

Problematischer ist es in anderen Gemeinden. Ein Extremfall ist in Gräfendhron eingetreten. Bislang lagen die Gebühren hier mit 160 Euro für ein Einzelgrab und 110 Euro für die Urnenbeisetzung am niedrigsten.

Doch der Schock kam für Ortsbürgermeister Hans-Günther Steinmetz als die Friedhofsmauer umfiel (der TV berichtete). "Wir müssen den Friedhof für 243 000 Euro neu gestalten und kommen deshalb als Zeichen des guten Willens gegenüber der Kreisverwaltung nicht um eine Gebührenerhöhung herum", erklärt Steinmetz. Doch kostendeckend könne diese angesichts der riesigen Investition nie werden.

Einen leichten Trend zur Urnenbestattung erkennt Linda Klein von der Thalfanger Friedhofsverwaltung: "Der Anteil der Einäscherungen bei den 66 Bestattungen im vergangenen Jahr lag bei 40 Prozent."

Esrt fünf Rasenreihengräber



Doch gerade auf dem zentralen Friedhof in Thalfang sei es den Bürgern eine Ehre, die Gräber ihrer Verstorbenen in Ordnung zu halten. "Das ist bei uns eine gute Sitte", meint Klein. Da gebe es kaum Beanstandungen. Deshalb entschieden sich erst fünf Angehörige für die seit 2007 angebotenen Rasenreihengräber inklusive Grabpflege, was auf dem Thalfanger Friedhof über die gesamte Ruhezeit von 30 Jahren 3000 Euro kostet.

Fünfmal wurde das Grabpflegeangebot von 1000 Euro bei einem Rasenurnengrab für die Dauer von 15 Jahren in Anspruch genommen. Einer der Gründe ist: Auch Hinterbliebene werden immer älter. Aber selbst bei dieser Beisetzungsform geht es billiger: In Malborn und Thiergarten kosten 30 Jahre Rasengrabpflege nur 1500 Euro.

Extra Kosten: So viel kosten Gräber in Morbach und Thalfang - angegeben sind die Kosten für ein Reihengrab und ein Urnengrab: Einheitsgemeinde Morbach: 240/180 Euro; VG Thalfang: Berglicht: 230/200 Euro; Breit: 210/210 Euro; Büdlich: 290/210 Euro; Deuselbach: 270/ 270 Euro; Gräfendhron: 160/110 Euro; Heidenburg: 280/280 Euro; Horath: 300/ 270 Euro; Malborn und Thiergarten: 307/154 Euro; Merschbach: 179/130 Euro; Neunkirchen: 250/170 Euro; Schönberg: 165/110 Euro; Burtscheid, Dhronecken, Etgert, Gielert, Hilscheid, Immert, Lückenburg, Rorodt, Talling und Thalfang auf dem Friedhof Thalfang: 340/250 Euro. (doth)

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