Großes Potenzial für Solaranlagen

Theoretisch könnten bei Hasborn und Bettenfeld Photovoltaikanlagen entstehen. Das ist ein Ergebnis des Standortkonzepts für Photovoltaik, das die Verbandsgemeinde Manderscheid beauftragt hatte. Die Planung liegt jedoch auf Eis, bis über die weitere Förderung entschieden ist.

 Eine der Photovoltaikanlagen, die schon gebaut waren, bevor die VG Manderscheid ein Konzept für Photovoltaik in Auftrag gegeben hat: Die 24 Hektar große Anlage bei Hasborn, die sich mittlerweile bis Niederöfflingen ausdehnt (hier im Bau). TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Eine der Photovoltaikanlagen, die schon gebaut waren, bevor die VG Manderscheid ein Konzept für Photovoltaik in Auftrag gegeben hat: Die 24 Hektar große Anlage bei Hasborn, die sich mittlerweile bis Niederöfflingen ausdehnt (hier im Bau). TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Manderscheid. (mai) Als der Manderscheider Verbandsgemeinderat im November 2009 ein Konzept für mögliche Standorte von freistehenden Photovoltaikanlagen in Auftrag gegeben hatte, ahnte noch niemand, dass die Anlagen vielleicht bald nicht mehr so lukrativ sein würden. Zurzeit beraten Bundestag und Bundesrat darüber, Solaranlagen auf Ackerflächen nur noch bis Ende Juni zu bezuschussen. Und es sind just Ackerflächen, die in der VG Manderscheid als Standorte für Solarparks infrage kommen.

Da stellt sich die Frage, ob das Konzept, das zwischen 8000 und 12 000 Euro kosten soll, überhaupt noch einen Sinn macht. Eine Antwort jetzt ist schwierig, denn noch ist nichts entschieden. Günter Weins von der VG-Verwaltung ist jedoch selbst für den Fall, dass die Förderung wegfällt, optimistisch. "Einige Investoren sind der Meinung, dass sich die Photovoltaik auf Ackerflächen auch ohne Förderung lohnt, weil die Module so billig sind", sagt er.

Joachim Sautter vom Trierer Büro "Karnatz-Bock und Hower", das mit dem noch nicht abgeschlossenen Konzept beauftragt ist, ergänzt: "Das Konzept geht weit über die Photovoltaik hinaus. Es ist auch nutzbar für Biomasse, Windenergie und Rohstoffabbau."

Für das Konzept haben Sautter und seine Kollegen das gesamte Gebiet der VG auf Ausschlusskriterien hin untersucht. So fallen Naturschutzgebiete und die Kernzone des Naturparks Vulkaneifel als Photovoltaikstandorte genauso weg wie die Zugvogelrastgebiete für den Kiebitz bei Eckfeld und Minderlittgen. Auch Aufforstungsflächen, landwirtschaftliche Vorrangflächen und Hauptwanderwege schließen die Solarenergie aus. Die vielen Ausschlusskriterien sind abgestimmt mit der Kreisverwaltung und der Regionalen Planungsgemeinschaft Trier.

Das Ergebnis der Untersuchung: Laut Sautter befinden sich umfangreiche Flächen, die prinzipiell für die Photovoltaik geeignet sind, vor allem im östlichen Teil der Verbandsgemeinde. Auch in Hasborn und Bettenfeld, den beiden Orten, in denen Investoren für Solaranlagen Interesse angemeldet hatten, sieht Sautter keine größeren Probleme. Zu Hasborn meint der Planer: "Dort gab es zwar eine negative Stellungnahme von der Landwirtschaftskammer, weil dort schon so viel Fläche für einen Solarpark verbraucht wurde. Doch dies scheint überwindbar. Es wird kein landwirtschaftlicher Betrieb in seiner Existenz gefährdet." Beim Bettenfelder Standort am Fuß des Mosenbergs gebe es Vorbehalte, weil das Landschaftsbild dort eine wichtige Rolle spiele. Sautter weist jedoch daraufhin, dass der mögliche Standort vom Aussichtsturm am Mosenberg nicht einzusehen sei.

In der vergangenen Verbandsgemeinderatssitzung waren beide Standorte kritisiert worden. Man müsse nicht alles zupflastern, nur weil keine Kuh dort Gras fresse, hatte der Beigeordnete Günter Krämer, der Landwirt ist, zu Hasborn angemerkt. Die SPD hatte den Bettenfelder Standort kritisiert. Sie lehnt eine Solaranlage am zentralen Naturdenkmal ab, an dem ein Erlebnispark geplant ist. Für beide Standorte wurde die für den Bau einer Solaranlage nötige Flächennutzunsgplanänderung, über die der VG-Rat entscheiden muss, zurückgestellt, bis über die Förderung entschieden ist.

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