Großlittgen will seinen Haushalt mit Sonnenenergie sanieren

Großlittgen · Seit Januar 2011 wird im Gemeinderat Großlittgen über eine Photovoltaikanlage und deren Finanzierung und Umsetzung diskutiert. Jetzt haben die Räte beschlossen, eine Anlage für 4,3 Millionen Euro zu kaufen, die in 18 Jahren bezahlt sein soll.

Großlittgen. Viel Geld will die Gemeinde Großlittgen in die Hand nehmen, um in Sonnenenergie zu investieren. Auf einer Fläche von 5,2 Hektar soll der Bürgerservice Trier einen Solarpark bauen, der eine Leistung von 1,72 Megawatt erreichen wird. Damit könnten Hunderte Haushalte mit Strom versorgt und die Gemeindekasse gefüllt werden.
Wenn die Anlage voll funktionsfähig ist, wird die Gemeinde sie kaufen. In der Ratssitzung, in der über zwanzig Bürger waren, atmete mancher tief ein, als über die Kaufsumme, immerhin 4,3 Millionen Euro, gesprochen wurde.
Daraufhin erklärte der erste Beigeordnete Harald Schmitz: "Das rechnet sich, im ersten Jahr bekommen wir 196 000 Euro durch die Stromverkäufe, in den darauf folgenden 40 000 bis 50 000 Euro und nach 18 Jahren ist die Anlage getilgt." Für den Kauf muss die Gemeinde einen Nachtragshaushalt einreichen, der von der Kommunalaufsicht geprüft wird.
Erst dann kann mit den Banken verhandelt werden. Damit die Anlage aber noch 2011 ans Stromnetz gehen kann und die aktuelle Einspeisevergütung noch gilt, müssten in den nächsten Wochen die Anlagenteile bestellt werden. Der Bürgerservice hat deshalb mit einer Tochterfirma der Pfalzwerke verhandelt, damit diese die Zwischenfinanzierung übernehmen, bis die Gemeinde das Geld hat.
Für die Gemeinde wird die Anlage dadurch aber nicht teurer. "Es bleibt bei den 4,3 Millionen", wie Horst Schneider vom Bürgerservice Trier betonte. Der Rat hat anschließend einstimmig beschlossen, die Anlage durch den Bürgerservice bauen zu lassen und sie anschließend zu kaufen. "Die Gemeinde könnte die Anlage auch selbst bauen", erklärt Karl- Heinz Hubo, Ortsbürgermeister, "aber dann müsste die Ausschreibung für die Errichtung der Anlage europaweit sein, und dann könnte sie in diesem Jahr nicht mehr ans Netz. Aber das soll so sein, weil im nächsten Jahr die Einspeisevergütung wahrscheinlich nicht mehr so hoch ist". chb

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