Gründung im Festzelt

BAUSENDORF-OLKENBACH. (ger) Insgesamt 13 Jungen und Mädchen hatten während der Olkenbacher Kirmes ihren großen Auftritt: Ihr Wunsch wurde erfüllt und eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen.

Seit 29 Jahren kümmert sich die Freiwillige Feuerwehr Olkenbach um die Ausrichtung der Bartholomäuskirmes. Nach mündlicher Überlieferung ist das Patronatsfest bereits mehrere hundert Jahre alt. In diesem Jahr gab es einige Neuerungen. So fand die Wallfahrt von der Pfarrkirche Bausendorf zur außerhalb des Orts gelegenen Heinzerather Wallfahrtskirche erstmals am Samstag statt. Um 17.30 Uhr machten sich an die hundert Pilger zu der für die Ortsgeschichte bedeutsamen Kapelle auf. Ab Olkenbach wurden sie von der Jugendfeuerwehr mit Pechfackeln begleitet. Das Pilgeramt wurde von Pater Ludwig gestaltet und vom Kirchenchor musikalisch begleitet. Die Kirmes im 280-Seelen-Ort Olkenbach, das bis 1969/70 selbstständige Gemeinde war und heute ein Bausendorfer Ortsteil ist, findet in ganz Bausendorf und auch in den Dörfern der Umgebung Anklang. Das Festzelt und die Fahrgeschäfte wie Schießbude, Karussell und Losverkauf waren in den Wiesen am Zusammenfluss von Olkenbach und Alf errichtet. "Quetschenkirmes" wird das Fest gelegentlich genannt. Und das nicht ohne Grund. Die große Kuchenauswahl im Zelt fiel den Besuchern unwillkürlich ins Auge, natürlich auch die Zwetschgentorte. An drei Tagen war für Musik und Stimmung gesorgt. Montags fand der traditionelle Markttag statt. Besonders der Montagabend war ein Erfolg: Beim so genannten "Latscha-Tanz", einer Idee aus neuerer Zeit, wurden große Hufflatich-Blätter (mundartlich: Latscha) am nahen Alfbach-Ufer geschnitten und als Kopfschmuck genutzt. Dazu eine brennende Kerze auf dem Haupt und ab geht es mit Polonaise hinein ins Festzelt. In diesem Jahr kam ein Höhepunkt hinzu: Insgesamt 13 Jungen und Mädchen gründeten im Festzelt die Jugendfeuerwehr Olkenbach. Anfang 2004 standen die Jugendlichen mit einer Unterschriftenliste und der Aufforderung "Gründet eine Jugendfeuerwehr" an der Haustür von Wehrführer Jürgen Theisen. Nach der ersten Überraschung schritten die Olkenbacher zur Tat. Erst einmal testeten sie jedoch, wie groß das Interesse wirklich war. Schließlich sollte die Gründung keine Eintagsfliege werden.Guido Schäfer leitet die Jugendfeuerwehr

Die Angst war unbegründet. Die Jugendlichen blieben allesamt bei der Stange und haben bereits mehrere Übungen absolviert. Otto Maria Bastgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, nahm den offiziellen Gründungsakt vor. Guido Schäfer wird die Jugendfeuerwehr leiten. Er war vom Engagement der Jugendlichen und dem guten Ausbildungsstand so begeistert, dass er den Vergleich mit einer Fußballmannschaft heranzog. "Ihr spielt schon am Tag eurer Gründung nicht mehr in der Kreisklasse, sondern eher in der Oberliga." Wehrführer Theisen sagte: "Feuerwehr und Eltern haben mit der Jugendwehr einen wichtigen und richtigen Schritt gemacht, um die Zukunft unserer Feuerwehr Olkenbach zu sichern."

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