Simmern. "Sag, wie hältst Du\'s mit dem Flughafen Hahn?" Die Gretchenfrage durfte auch bei einer Veranstaltung von grünen Regionalpolitikern nicht fehlen. Die Antwort von Joscha Pullich überzeugte die 25 Parteimitglieder aus dem Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück. "Wir haben nun mal den Flughafen und müssen damit fertig werden", sagte der 26-jährige Softwareentwickler aus Leienkaul (Kreis Cochem-Zell).Bundestagswahl 2013

Für diesen Flughafen gelte es, klare Regeln aufzustellen. "Und wenn sich nicht daran gehalten wird, kann es nicht weiterlaufen."
Der Jungspund aus der Eifel, den außerhalb des Kreises Cochem-Zell kaum jemand kennt, überzeugte mit seinen klar und verständlich artikulierten Statements auch die kleine Schar der Grünen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis und dem Kreis Bernkastel-Wittlich. Sie hatten sich im Kreisbüro der Rhein-Hunsrücker Grünen in Simmern versammelt, um ihren Direktkandidaten für die Bundestagswahl im September zu küren.
Pullich kann seine Wahlkampftour mit einem hohen Vertrauensvorschuss starten. Von den 25 stimmberechtigten Anwesenden stimmten 23 für ihn. Es gab eine Nein-Stimme und eine Stimmenthaltung.
"Ich freue mich, dass ein junger Kandidat unsere Region vertritt", sagte die Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler aus Bernkastel-Kues. Dass der Direktkandidat nun weite Wege zurücklegen muss, werde ihn nicht schrecken, tat Pullich kund. Er freue sich darauf, viele Menschen kennenzulernen und für die grünen Ziele zu gewinnen. In seiner Bewerbungsrede sprach der 26-Jährige den Altvorderen der Ökopartei aus dem Herzen, als er sagte, dass die Grünen seit 30 Jahren in Sachen Atomausstieg, Abrüstung, Frieden und Gleichberechtigung eine verlässliche politische Größe seien. "Wir haben die historische Chance, diese Bundesregierung abzuwählen - nicht als Anhängsel der SPD, sondern als starke Partei", schlug Pullich, der Schatzmeister der Cochem-Zeller Grünen, kämpferische Töne an.
Joscha Pullich ist seit 2011 Mitglied der Grünen. "Weg mit den Atombomben aus Büchel" lautet seine Kernforderung. Er plädiert für mehr Bürgerbeteiligung, kämpft gegen die Ausbeutung von Menschen, fordert artgerechte Tierhaltung und setzt sich für saubere Lebensmittel ein. In seinem Steckbrief heißt es weiter: "Er trägt keine grauen Anzüge und kennt keine Lobbyisten."