Grundschule wird barrierefrei

Morbach · Die Gemeinde Morbach investiert kommendes Jahr 227 000 Euro unter anderem in den barrierefreien Ausbau der Morbacher Grundschule. Damit können künftig beispielsweise auch Menschen im Rollstuhl in die oberen Stockwerke des Gebäudes gelangen.

Grundschule wird barrierefrei
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
 Das Treppenhaus der Grundschule: Hier soll ein Lift hin.

Das Treppenhaus der Grundschule: Hier soll ein Lift hin.

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Morbach. Die Morbacher Grundschule, die eine der größten im Landkreis ist, soll fit gemacht werden für Kinder mit Beeinträchtigungen. Das bedeutet, dass diese pro Klasse bis zu maximal fünf beeinträchtigte Kinder aufnehmen können muss, sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal. Mit zwei Aufzuganlagen sollen das Gebäude und die Turnhalle jetzt barrierefrei gestaltet werden. So soll beispielsweise im Treppenhaus am Eingang zur Pausenhalle ein Lift eingebaut werden, damit beeinträchtigte Kinder die Klassenzimmer im ersten und zweiten Stock erreichen können. Zudem soll die Stufe vor dem Eingang "angerampt" werden, wie es Dieter Fuchs vom Planungsbüro Jakobs-Fuchs dem Morbacher Gemeinderat erläutert. Soll heißen: Eine schiefe Ebene, die auch Rollstuhlfahrern den Weg ins Schulgebäude ermöglicht, ersetzt die 18 Zentimeter hohe Stufe. Zudem werden im Treppenhaus Brandschutztüren zu den Fluren, in denen sich die Klassenräume befinden, eingebaut.
Etwas komplizierter gestaltet sich der barrierefreie Ausbau der Turnhalle, die am Hang liegt und bei der sich die Halle und ein Geschoss unter den Umkleideräumen befindet. Da in dem Gebäude kein Fahrstuhl eingebaut werden könne und ein Treppenlift das Treppenhaus zu sehr einenge, als dass dieser noch als Fluchtweg ausgewiesen werden könne, hat Fuchs einen Schrägaufzug vorgeschlagen. Dieser führt vom Schulhof zum unteren Ausgang der Turnhalle am Kleinspielfeld. Es sei geplant, das untere Ende der Anlage, wo der Schrägaufzug dauerhaft stehen soll, mit einer Vordachanlage vor der Witterung zu schützen. Noch nicht entschieden ist, ob parallel zu dem Aufzug auch eine Treppe gebaut wird und ob dieser auf der gesamten Länge ein Dach erhält.
Die Kosten für die Arbeiten an der Barrierefreiheit und dem Brandschutz an der Grundschule betragen laut Fuchs 227 000 Euro. 60 Prozent davon trägt das Land, zehn Prozent der Landkreis, so dass die Gemeinde einen Eigenanteil von 68 100 Euro tragen muss. Das Projekt soll 2017 umgesetzt werden, die Bauzeit veranschlagt Fuchs auf rund zwei Monate.
Die Mitglieder des Morbacher Gemeinderats haben die Vorhaben einhellig begrüßt. Lorenz Gemmel (CDU) hat nach den Rettungswegen für Personen gefragt, die im Rollstuhl sitzen.
Denn diese könnten im Brandfall den Fahrstuhl im Schulgebäude nicht benutzen. "Wie kommt das Kind raus?" fragt er. Fuchs sagt, das Kind könne sich dann in andere Gebäudeteile begeben. Die Brandschutztüren fielen zwar automatisch in den Rahmen, doch seien diese per Hand zu öffnen. Der Gemeinderat hat der Planung geschlossen zugestimmt.

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