Grußworte werden zu flammendem Appell

Wie schon 2009 ist beim Neujahrsempfang in Neumagen-Dhron die Kommunalreform Hauptthema gewesen. Ortsbürgermeister und Gewerbeverein mahnten, sich nicht auseinander reißen zu lassen.

 Gut gelaunte Gäste beim Neujahrsempfang in Neumagen-Dhron. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gut gelaunte Gäste beim Neujahrsempfang in Neumagen-Dhron. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Vorausschau und Rückblick sind ein wenig in den Hintergrund getreten beim Neujahrsempfang in Neumagen-Dhron. Angesichts der Diskussionen um die Kommunalreform hielt es Ortsbürgermeister Willi Herres für geboten, auf ein Zusammenhalten einzuschwören. "Ein Auseinanderreißen halte ich für strategisch falsch", kritisierte er diejenigen, die "ihr eigenes Süppchen" kochen wollten.

Die Stärke der Verbandsgemeinde mit ihren vielen Alleinstellungsmerkmalen auf engstem Raum liege im gemeinsamen Auftreten. Der Zusammenhalt der vier Dörfer basiere auf der "Einheit in der Vielfalt". Nicht ohne Grund werde die VG als "Sahnestück" bezeichnet: "Wir sind zwar nicht auf Rosen gebettet - aber wir sind nicht überschuldet", meinte Herres mit Blick auf einen aktuellen Bericht im TV. Demnach habe Innenminister Bruch in Thalfang betont, dass bei Fusionen einer des anderen Schulden mit tragen müsse.

Eine Kommune wie Neumagen-Dhron, die mit ihrer Pro-Kopf-Verschuldung landesweit "an unterster Stelle" stehe, sollte sich daher gut überlegen, mit wem sie fusioniere. Mit Blick auf Mainz vermisst Herres klare Aussagen zum Verfahren. Einerseits werde die Eigenständigkeit der Kommunen verkündet, andererseits sollten wohl Aufgaben an Verbandsgemeinden verlagert werden. Daher wäre es ihm lieb, der Gesetzgeber würde die Rahmenbedingungen verändern. Und zwar so, "dass die Kommunen ihre Aufgaben bewältigen können, ohne als Bettler am goldenen Zügel des Landes zu hängen".

Ähnlich die Neujahrsworte von Michael von Scotti, der stellvertretend für Lix Fleischer, den neuen Vorsitzenden des Gewerbevereins Unternehmen Neumagen-Dhron, sprach. Auch er mahnte Geschlossenheit und einen gemeinsamen Weg der vier Orte an. Für den Satz, er wüsste gern, ob Kosten und Nutzen der Kommunalreform einmal gegeneinander abgewogen worden seien, erntete er spontanen Applaus. Begleitet wurde der Neujahrempfang vom Flötenensemble Allegro der Kreismusikschule. cb/ gek

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