Dörfer-Serie Projekte 2022 Mehr Platz für mehr Kinder – wie Grimburg und Gusenburg für die Zukunft planen

Grimburg/Gusenburg · Die beiden Nachbargemeinden wollen sich von innen heraus erneuern, damit nach Corona eine schönere Normalität einkehren kann als vor der Pandemie. Die Liste der Maßnahmen ist lang und teuer.

 Ein Kraftakt wird die Erweiterung und Umgestaltung der Kita, die von Grimburger und Gusenburger Kindern genutzt wird.

Ein Kraftakt wird die Erweiterung und Umgestaltung der Kita, die von Grimburger und Gusenburger Kindern genutzt wird.

Foto: Herbert Thormeyer

Sanieren, lüften, isolieren heißt es ab März beim Bürgerhaus in Grimburg. „Im Saal im Erdgeschoss muss der Schimmel raus“, sagt Ortsbürgermeister Jürgen Loch. Dort werden auch die Fenster ausgetauscht und für eine effektive Lüftung gesorgt. Dieser erste Teil der Arbeiten am Treffpunkt des ganzen Dorfes wird rund 30.000 Euro kosten.

Doch viel mehr ist hier zu machen: Isolierung unterm Dach, ein barrierefreier Aufzug und Sanierungsputz sind weitere Arbeiten, die zusammengerechnet 380.000 Euro kosten werden. Rund 180.000 Euro davon sollen aus dem Investitionsstock der Landesregierung aus Mainz fließen. „Die größten Maßnahmen werden wohl erst im nächsten Jahr laufen“, schätzt der Ortschef. Sein Wunsch ist, dass das Haus nach Corona wieder für alle Bürger nutzbar ist.

Im März 2022 soll der Glasfaserausbau beginnen

Was aber läuft, ist der Glasfaserausbau bis in jedes Haus noch in diesem Jahr. Im März will das Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ damit anfangen.

Für den Ausbau des Weges zur Burg (ab Kapelle), der rund 120.000 Euro kosten wird, ist eine Förderung beantragt.

Ins nächste Jahr wird wohl die Umgestaltung des unteren Teils des Friedhofs fallen: Platz für neue Urnen- und Rasengräber muss geschaffen werden.

Wann kommen die Windräder nach Grimburg?

Noch länger wird Grimburg wohl auf insgesamt sieben Windräder (auf zwei Flächen) warten. Die Pachteinnahmen würden den Haushalt des 500-Einwohner-Dorfes stark entlasten. Doch es wird erst umgeplant. Die Anlagen sollen größer werden, als ursprünglich vorgesehen.

Mittelfristig werden sich Grimburg und Gusenburg an die Erweiterung ihrer gemeinsamen Kita machen müssen. Bislang veranschlagte Kosten: 1,4 Millionen Euro.

Stolz ist Ortschef Loch auf seine Mitbürger, die für die Flutopfer gesammelt haben, auch in einem Benefiz-Fußballturnier, bei dem die Nachbarn aus Gusenburg mitmachten. Einige Feuerwehrleute halfen auch vor Ort mit.

Viele Projekte auch in der Nachbargemeinde Gusenburg

Der Gusenburger Ortschef Siegfried Joram sieht im Kita-Ausbau ebenfalls eine große Kraftanstrengung: „Wir hoffen auf mehr als bloße 150.000 Zuschuss vom Land, denn die Baupreise steigen ja.“ Mit einem Neubaugebiet mit bis zu 35 Baustellen seien wieder vermehrte Geburten zu erwarten, und damit erhöhe sich der Bedarf erneut. Die Planung wird mit einem neuen Naturschutzgutachten erneut offengelegt.

Froh ist Joram, dass nach 18 Monaten die Straße Zum Steilen endlich fertig ist. Hier wurde erstmal der neu eingeführte wiederkehrende Beitrag eingeführt, eine Zahlung, an der auch ein Ortsbürgermeister nicht vorbei kommt.

Weitergeführt wird die Umgestaltung des Friedhofes. Zwölf Standardgräber, 17 Rasengräber, 35 Urnengräber und ein Sternen- und Kindergrabfeld (auch für verstorbene Frühchen) werden neu entstehen. Das Projekt läuft bis 2045 und wird am Schluss eine parkähnliche Gestaltung haben. Die anstehenden zwei Bauabschnitte kosten 85.000 Euro, wovon 42.000 Euro als Förderung vom Land kommen.

Auch Gusenburg bekommt Windräder und Glasfaseranschlüsse

Für möglichst alle 1150 Einwohner wird der Generationenplatz mit Schulgarten als grünem Klassenzimmer neben der Grundschule ein Erlebnis mit Lerneffekt sein. Eine Bauruine musste dafür weichen. Die Firma Kempt 3 GmbH aus Saarbrücken wird die Planung vom Büro BGHplan aus Trier noch in diesem Jahr umsetzen. Der neu gegründete Obst- und Gartenbauverein wird die Anlage betreuen, die rund 205.000 Euro kostet. Rund die Hälfte kommt aus dem Dorferneuerungsprogramm der Landesregierung.

Am 5. Mai wird in einer Bürgerversammlung bekannt gegeben, was alles rund um vier neue Windräder im Bereich Grendericher Höhe und Ringelswald passiert. 2023 soll von dort sauberer Strom kommen und damit auch den Haushalt entlasten.

Im Frühjahr starten die Bauarbeiten mit dem Glasfaserausbau, die Zaunanlage des Bolzplatzes wird repariert und die Erholungs- und Freizeitanlage rund um die Fischerhütte saniert. Hier engagieren sich die Natur- und Angelfreunde gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein.

Stolz ist Joram auf die Initiative und den Fleiß der „Schaffboxen“, einer Rentnergruppe, die immer anpackt, wenn Not am Mann ist. Sein Wunsch: „Alle Projekte sollten erfolgreich umgesetzt werden, ohne Hürden, die nicht überwunden werden können.“

Was steht 2022 auf der Agenda? Wo werden wichtige Projekte abgeschlossen, und worauf sind die Dörfer besonders stolz? Das haben wir die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister sowie die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher gefragt. Ihre Antworten veröffentlichen wir seit Jahresbeginn in unregelmäßigen Abständen.

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