Gutachten lässt auf Nationalpark hoffen

Hermeskeil/Thalfang · Die Bürgerinitiative für einen Nationalpark bewertet GreenpeaceGutachten als positives Signal für die Einrichtung eines Schutzgebietes. Vom Umweltministerium fordert sie ein klares Konzept und die Offenlegung der Finanzierung.

Hermeskeil/Thalfang. Die Bürgerinitiative für einen Nationalpark (BI) im westlichen Hunsrück sieht in einem jüngst vorgelegten Greenpeace-Gutachten die Bestätigung, dass der Hochwald alle Voraussetzungen für die Einrichtung eines Schutzgebietes erfüllt. Sie plädiert dafür, alle Bausteine zur Entwicklung der Region zu nutzen - auch die Gewinnung regenerativer Energien.
Die Nationalbefürworter vermissen allerdings seitens des Umweltministeriums ein Konzept, in dem klar gesagt wird, wie Nationalpark, Windenergie, Brennholzbedarf und andere Aspekte miteinander verknüpft werden sollen.
Das ist der Tenor beim jüngsten Treffen, an dem auch Harald Egidi als Vertreter des Ministeriums teilnahm. Die Menschen werden langsam ungeduldig und wünschen sich eine klare Entscheidung, um sich gezielter einbringen zu können. Bemängelt wurde dabei auch, dass es zu dem Projekt nach wie vor zu wenige Informationen gibt, insbesondere zur Finanzierung und zum Finanzbedarf.
Realistische Chance


BI-Sprecher Ulrich Sommer glaubt an eine realistische Chance zur Einrichtung des Nationalparks im Hochwald. Klar sei aber, dass sich dadurch nicht alles schlagartig verbessern werde. Es gebe aber keinen Nationalpark in Deutschland oder innerhalb der Europäischen Union, der von dem betreffenden Land nicht als Visitenkarte angesehen werde.
Die Initiative verweist in diesem Zusammenhang auf die Aussage von Staatssekretär Thomas Griese, dass Fördermittel bevorzugt in die Nationalparkregion vergeben werden sollen. Hinzu kommen nach Aussage von Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein, weitere EU-Gelder aus dem Leader programm.
Wer stimmt ab?


Noch nicht geklärt ist bislang die Frage, welche Ortsgemeinden überhaupt über die Einrichtung eines Nationalparks abstimmen sollen - nur die Anrainer? Da es sich um Staatswald handelt, müsse das nach Meinung der BI letztlich die Landesregierung entscheiden.
Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Brennholzfrage. Dr. Egidi bekräftigte bei dem Treffen die Zusage des Ministeriums, dass der Bedarf der Bürger nicht gefährdet werden darf. Es gebe auch bereits Erhebungen, wie viele Festmeter bisher in den einzelnen Orten benötig wurden.
Ebenfalls wichtig ist für die Initiative die Bürgerbeteiligung. Als möglicherweise schädlich wird es empfunden, dass bereits Arbeitsgruppen eingerichtet wurden, ohne dass der Prozess der Bürgerdialoge abgeschlossen ist. Unklar sei vielen nach wie vor, wer an einer AG teilnehmen soll oder darf. Wobei die Stimmungsmacher gegen das Vorhaben dort nach Einschätzung der BI wahrscheinlich ohnehin leider nicht erscheinen.
Die Initiative selbst hat auf die Einrichtung von Arbeitskreisen verzichtet, weil sie das personell nicht bewältigen kann. Mitglieder sind aber in den Arbeitskreisen des Naturparks Saar-Hunsrück dabei. Vertreter der Gemeinden Neuhütten und Muhl monierten bei der Zusammenkunft, dass bei ihnen noch kein Bürgerdialog stattgefunden habe, obwohl beide Orte nach dem derzeit diskutierten Gebietszuschnitt zu 100 Prozent von einem Nationalpark betroffen wären.
Weitere Informationen zur Bürgerinitiative Nationalpark im Internet unter: www.dernationalpark.de.

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