Gute Aussichten für die Parkplatz-Umgestaltung

Bernkastel-Kues · In der Bernkasteler Altstadt gibt es noch viel zu tun, um die Attraktivität zu erhalten. Bund und Land beteiligen sich in den kommenden Jahren an Projekten, für die derzeit eine Investition von fast 3,5 Millionen Euro im Raum steht.

Bernkastel-Kues. Das wichtigste Kapital von Bernkastel-Kues ist die Altstadt mit dem Marktplatz, den engen, verwinkelten Gässchen und den Fachwerkhäusern. Die unzähligen Besucher, die sich Jahr für Jahr diese historischen Schätze anschauen, kommen meist mit dem eigenen Fahrzeug oder dem Bus. Da kommt es der Stadt gerade recht, dass mit dem Programm "Historische Stadtbereiche - Städtebaulicher Denkmalschutz" (siehe Extra) ein neuer Fördertopf angezapft werden kann. Denn sowohl in der Altstadt als auch auf dem Parkplatz am Moselufer besteht Bedarf.
Erst einmal stellt das Land 300 000 Euro zur Verfügung. Das sind 75 Prozent der Summe, die die Stadt im gerade begonnenen Jahr unter anderem für Planungen, einen Wettbewerb und Grunderwerb in diesem Bereich eingeplant hat.
Es gibt drei sogenannte Leuchtturmprojekte: die Umgestaltung des Moselufers, den Umbau der ehemaligen Weinbauschule und die Erschließung des historischen Klostergartens, einem Kleinod, das längst nicht jeder Bürger kennen dürfte. Dazu kommt die Modernisierung und Instandsetzung privater Bauten. Besonders die Dächer vieler alter Häuser müssen saniert werden. Die Gesamtinvestition für alle Projekte beläuft sich nach derzeitigen Planungen auf 3,486 Millionen Euro.
"Bernkastel-Kues ist die Tourismusgemeinde schlechthin", sagt Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion Trier, als sie den ersten Förderbescheid überreicht und damit die Aufnahme in das Programm manifestiert. Was in Bernkastel-Kues geschehen soll, sei für die ganze Region wichtig. Sie spricht in diesem Zusammenhang von einem "Schatz".
"Wir werden die Projekte eng begleiten", verspricht die ADD-Chefin. Die Bürgermeister, Wolfgang Port (Stadt) und Ulf Hangert (Verbandsgemeinde), vernehmen es mit Freude. Bisher sei ja auch schon viel Fördergeld geflossen, loben sie.
Doch es bleibe noch viel zu tun. "Der Parkplatz ist ein städtebaulicher Missstand", sagt Port. Die Fläche entlang der Peripherie von Bernkastel-Kues steht ganz obenan. Sie soll so umgestaltet werden, dass Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger zu ihrem Recht kommen und trotz des vielen Verkehrs eine Art Flaniermeile entsteht (der TV berichtete).
Die Arbeiten dort werden aber Zeit in Anspruch nehmen. Geplant sind drei Bauabschnitte. Ein Architektenwettbewerb soll eine Diskussion in Gang setzen. Auch die Bürger werden beteiligt, kündigt der Stadtbürgermeister an.Extra

Förderprogramme: Das Bund-Länder-Programm "Historische Stadtbereiche - Städtebaulicher Denkmalschutz" löst das Städtebau förderungsprogramm ab. Es zielt, so der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, darauf ab, historische Stadtkerne mit wertvoller Bausubstanz zu sichern und zu erhalten. Der historische Bernkasteler Stadtkern passe genau in dieses Profil. Das Städtebauförderprogramm lief für die Altstadt von 1989 bis Ende 2012. Größtes Projekt war die Umgestaltung des Bereichs hinter dem Mosel-Gäste-Zentrum. Dort entstand der Karlsbader Platz. Für den Bahnhofsbereich in Kues läuft das Städtebauförderungsprogramm noch bis Ende 2014. Allein das Land habe seit 1989 mehr als zehn Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt, erläutert ADD-Chefin Dagmar Barzen. Das neue Programm läuft über zwölf Jahre. Im Fördertopf für Rheinland-Pfalz sind 2014 knapp 2,5 Millionen Euro vom Bund und 7,15 Millionen Euro vom Land. cb

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