Literatur Gute Küche und ein Mord

Kleinich · Küchenchef Udo Gündel vom Landhaus Arnoth in Kleinich kreiert Rezept für einen kulinarischen Krimi.

 Udo Gündel, Inhaber und Küchenchef vom Landhaus Arnoth (rechts), und Autor Christof A. Niedermeier bei der Übergabe von „Tödliches Sushi“ im Landhaus Arnoth.

Udo Gündel, Inhaber und Küchenchef vom Landhaus Arnoth (rechts), und Autor Christof A. Niedermeier bei der Übergabe von „Tödliches Sushi“ im Landhaus Arnoth.

Foto: TV/Landhaus Arnoth

Gute Küche und ein Mord? Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination. Nicht so für Krimiautor Christof A. Niedermeier, der jetzt mit „Tödliches Sushi“ den dritten Fall seines Ermittlers Jo Weidinger veröffentlicht hat. Das Besondere an seinen Kriminalromanen ist, dass sein Ermittler kein Kriminalpolizist oder Privatdetektiv ist, sondern ein junger Küchenchef, der sein Restaurant im Mittelrheintal, direkt gegenüber der Loreley betreibt.

Dementsprechend geht es in Niedermeiers Krimis neben der Lösung des Kriminalfalls immer auch um leckeres Essen, gute Weine und Geschichten rund ums Restaurant. Der besondere Clou des neuen Romans – er enthält ein Rezept für ein Zwei-Gang-Menü, das von Gastronom und Küchenchef Udo Gündel vom Landhaus Arnoth in Kleinich kreiert wurde.

Udo Gündel, der sich mit dem Landhaus Arnoth seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllte, hat ein Herz für Literatur und die schönen Künste. „Wir haben bei uns oft Musiker und andere Künstler zu Gast“, erklärt Gündel. Aber auch ein Stummfilmabend und sogar eine Oper fanden im Landhaus Arnoth schon statt. „Als Christof A. Niedermeier mich gebeten hat, ein Menü für sein neues Buch beizusteuern, habe ich das sehr gern gemacht“, so Gündel.

Und in der Tat läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen: Als ersten Gang servieren der Küchenchef und der Krimiautor den Lesern ein Carpaccio vom Thunfisch mit Gemüsetatar und Salatherzen. Als Hauptgang gibt es Kotelett vom Schwein mit Schmorgemüse aus dem Schmortopf. Das Rezept ist raffiniert und trotzdem einfach nachzukochen - der detaillierten Anleitung von Gündel sei Dank.

Neben kulinarischen Genüssen darf in Niedermeiers Krimi auch die Spannung nicht zu kurz kommen: Ein brutaler Mord erschüttert das beschauliche Mittelrheintal. Ein japanischer Geschäftsmann wird auf der Loreley enthauptet aufgefunden. Wer ist der unheimliche Killer und warum hat er den Kopf des Toten als grausige Trophäe mitgenommen? Am Abend war der Tote noch bei Jo Weidinger im Restaurant zu Gast. Der junge Küchenchef ist tief erschüttert und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Doch die Uhr tickt, denn schon bald wird der nächste Japaner kaltblütig ermordet. Im Laufe der Ermittlungen wird Jo mehr und mehr klar, dass die Spur nach Japan führt. Kurzentschlossen macht er sich auf den Weg in das Land der aufgehenden Sonne. Eine rasante Jagd in den Häuserschluchten der Megametropole Tokio beginnt – ein Spiel auf Leben und Tod…

Um die Ermittlungen in Tokio so realistisch wie möglich darzustellen, reiste Niedermeier für einige Tage nach Tokio. Dort nahm er alle Schauplätze, die in „Tödliches Sushi“ vorkommen, persönlich in Augenschein. Einer der Höhepunkte – sein Besuch auf dem Fischmarkt Tsukiji, dem größten seiner Art auf der Welt. Dort konnte der Autor der Thunfischauktion beiwohnen, die auch im Buch vorkommt. Auch was das Thema Kochen angeht, recherchiert er häufig vor Ort. „Ich versuche den Alltag in der Gastronomie so authentisch wie möglich darzustellen“, erläutert Niedermeier, „da ist Udo eine große Hilfe für mich.“

Küchenchef und Autor lernten sich bei einem Fotoshooting kennen. Niedermeier war für ein Autorenfoto auf der Suche nach einer passenden Kulisse. „Als ich das Landhaus Arnoth zum ersten Mal betreten habe, wusste ich sofort, das ist der richtige Ort.“ Udo Gündel, der nicht nur Wert auf Gastlichkeit in stilvollem Ambiente legt, sondern auch auf eine moderne Küche mit besten Zutaten vornehmlich aus der Region um Kleinich, variiert sein kulinarisches Angebot regelmäßig. Damit ist er ein Vorbild für Niedermeiers Romanheld Jo Weidinger, der in einem ähnlichen Stil kocht wie Udo Gündel.

Selbstverständlich brachte Niedermeier Udo Gündel sein druckfrisches Exemplar von „Tödliches Sushi“ persönlich bei einem Besuch im Landhaus Arnoth vorbei. „Dafür habe ich extra meine japanische Kochmontur angezogen“, lacht Gündel, der ein großer Fan der japanischen Küche ist.

Tödliches Sushi, erschienen im Gmeiner-Verlag, Preis: 13 Euro, ISBN Nummer: 978-3-8392-2347-5

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