Gute Praxis in der Flüchtlingshilfe: Café International Bernkastel-Kues
Bernkastel-Kues · Gäste aus unterschiedlichen Ländern können sich seit eineinhalb Jahren zweimal im Monat im Cafè International treffen. Mittlerweile ist der Treff in größere Räume umgezogen.
Bernkastel-Kues. "Ich möchte helfen und bei der Integration unterstützen. Für mich persönlich war es sehr wichtig, nach meiner beruflichen Tätigkeit eine neue Aufgabe in einem ganz anderen Bereich zu finden" antworteten Marianne Liell und Gertlind Spengler in Bernkastel auf die Frage, was sie zur ehrenamtlichen Mitarbeit motiviert.
Viele helfende Hände sind nötig. Denn viele Aufgaben gilt es zu bewältigen wenn es heißt, zweimal im Monat Gäste aus verschiedenen Ländern im Café International zu begrüßen. Seit circa anderthalb Jahren folgen viele Menschen der Einladung, sodass zwischenzeitlich sogar ein Umzug in größere Räume nötig war. Tomasz Welke, verantwortlicher Pastoralreferent im Dekanat Bernkastel und Initiator des Café International fand eine Lösung. Im Rahmen eines Netzwerktreffens auf der Ebene der Verbandsgemeinde Bernkastel Kues lernte er Guido Moll, Jugendpfleger in der VG kennen. Schnell waren sich beide einig darüber, dass das Jugendkulturzentrum (Jukuz) der Stadt ein guter Ort sein könnte, um das Café International zukünftig zu beherbergen. Auch in den neuen Räumen fühlen sich Gäste und Helfer sehr wohl. Hier passieren viele Dinge gleichzeitig. Während die einen miteinander spielen und ins Gespräch kommen, können andere bei alltäglichen Problemen helfen. Es gibt die Möglichkeit, miteinander zu kochen und Pläne zu schmieden.
Regelmäßig vor den Café Terminen findet beispielsweise ein Fußballtraining statt. Unter dem Namen "1:1 für ein Willkommen" trifft man sich um miteinander Fußball zu spielen. Jannik Kiesgen hat eine Broschüre in der Hand. Deren Inhalt hilft dem ehrenamtlichen Begleiter dabei, den Neuzugewanderten die ersten und zweiten Schritte in seiner neuen Heimat zu erleichtern. Alle Helfer sind sich einig darüber, mit ihrem Unterstützungsangebot ganz bewusst Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu möchten.
Sie sind sich auch einig darüber, dass sie von ihrem Ehrenamt selber auch profitieren und fühlen sich beschenkt. Es gibt aber auch Herausforderungen. Gertlind Spengler musste lernen, "Nein" zu sagen und sich abzugrenzen. "Es kann schnell passieren, dass sich die Arbeit verselbstständigt. Es war für mich wichtig, festzustellen, wo meine Möglichkeiten aber auch wo meine Grenzen im Ehrenamt sind." red Informationen gibt es bei Tomasz Welke, tomasz.welke@bgv-trier.de