Gute Produkte und kurze Wege
Mehrere Tausend Besucher werden sich am Sonntag beim Regionalmarkt in Bernkastel-Kues tummeln. Auf sie warten unter anderen mehr als 50 Anbieter, ein "Daubenschmaus" und vergessene Gemüsesorten.
Bernkastel-Kues. (cb) Gäste aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr an die Mosel. "Das ist auch so etwas wie Globalisierung", sagt Klaus Reitz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR). Die Besucher könnten in den Lokalen ausschließlich mit Produkten aus der ganzen Welt versorgt werden.
"Aber es muss nicht immer Trüffel sein", sagt Reitz, der für die Entwicklung des ländlichen Raums zuständig ist, und gibt damit das Motto für den fünften Regionalmarkt in Bernkastel-Kues aus. "Ja, so lange gibt es den schon", sagt Kollegin Edeltraut Weber, die für Ernährungsfragen zuständig ist.
Die Veranstaltung hat mittlerweile einen festen Kundenstamm. Dazu kommen Urlauber und Tagesgäste, die sich ein Bild davon machen, was in der Region produziert wird. Mehr als 50 Anbieter sind auch in diesem Jahr dabei. Sie präsentieren ihre Produkte von 11 bis 18 Uhr auf dem Forumsplatz in Kues, in der Güterhalle und in der Bahnhofstraße.
Zwischen 14.30 und 16 Uhr stellen sich verschiedene Regionalinitiativen unter dem Motto "Gutes aus der Region" vor. Außerdem können die Besucher altes Handwerk (Korbflechten, Spinnen) bewundern und sich über die Tierwelt der Region informieren. Nach Auskunft von Edeltraut Weber werden auch "vergessene Gemüsesorten" aus der Versenkung geholt.
Für die Verköstigung der Besucher war und ist unter anderem die Initiative "Regional - Erste Wahl" zuständig. Köche und Erzeuger haben sich in ihr zusammengefunden. Ihr gemeinsames Streben: Produkte aus der Region sollen in der heimischen Gastronomie ihren Platz finden. "Gute Produkte, die einen kurzen Weg hinter sich haben", sagt Markus Reis (Zeltinger Hof, Zeltingen-Rachtig)
"Regional - Erste Wahl" bietet in diesem Jahr ein besonderes Menü an: den Daubenschmaus. Fünf Speisen, von der Suppe bis zum Dessert, werden in Weckgläsern angerichtet. Diese werden dann in mit Löchern versehenen Dauben platziert. Gebogene Dauben bilden das Grundgerüst von Holzfässern.
Einige der Lokale bieten bereits Speisen in diesem Rahmen an. Viele ausrangierte Weinfässer haben so schon eine neue Verwendung gefunden.
Die Idee dazu stammt von Markus Reis. "Wir wollen damit neue Akzente setzen, der Gast soll überrascht sein. Das bringt die Mosel weiter", erläutert Reis. Die neue Komposition komme bei den Gästen gut an, berichtet Manfred Nau (Doctor-Weinstuben, Bernkastel-Kues).
Für Klaus Reitz beinhaltet die Veranstaltung damit schon mindestens drei bedeutende Komponenten: Innovation, Qualität, Regionalität.
