Gutes für Nachwuchs und Radler

Graach/Bernkastel-Kues · Eine große Runde ist im Mattheiser Hof in Graach zusammengekommen: der Verbandsgemeinderat und der Stadtrat Bernkastel-Kues. Sie sprachen über Themen, die beide Gremien angehen, unter anderem über die Finanzierung des Jugendkulturzentrums und einen geplanten Radweg von der Mosel in den Hunsrück.

Graach/Bernkastel-Kues. 3500 Jugendliche jährlich besuchen nach Angaben der Leiterin des Jugendkulturzentrums (Jukuz) Bernkastel-Kues, Camilla Müller, die Räume im Postgebäude. Zwölf bis 16 Jahre jung sind sie und kommen aus der gesamten Verbandsgemeinde. Müller präsentierte den Mitgliedern des Verbandsgemeinde- und Stadtrates in ihrem Jahresbericht durchaus beeindruckende Zahlen und viele weitere Informationen über das Angebot.
Geld von VG und Stadt



100 000 Euro stellen VG und Stadt bisher pro Jahr zur Verfügung, damit vor Ort Jugendarbeit gemacht werden kann. 89 600 Euro davon wurden nach Verwaltungsangaben im Jahr 2013 in Anspruch genommen. Weitere Einnahmen kommen aus Spenden sowie vom Förderverein (der TV berichtete). Müllers Präsentation über ihre Arbeit und Neuigkeiten wie Medienpräventionstage, Konzerte, den Babysitterführerschein und Aktionen wie der Kochtreff belegen: Im Ende 2010 eröffneten Jukuz passiert einiges. Bis dato haben die Räte jedes Jahr neu ihre Zusage zur finanziellen Unterstützung gegeben. Diese Praxis könnte sich vielleicht bald ändern. Sowohl VG-Bürgermeister Ulf Hangert als auch Stadtchef Wolfgang Port eröffneten mit ihrem Lob zumindest die Aussicht, dass man künftig die Zuschüsse unbefristet gewähren könne.
Ohne Lücke soll es bald per Fahrrad von der Mosel in den Hunsrück gehen: Jörg Lautwein, Geschäftsführer der Wein- und Ferienregion, legt ein Augenmerk auf die Zweirad-Freunde. "Es ist uns gelungen, drei Mountainbike-Strecken anzubieten. Eine davon werden wir zertifizieren lassen", sagt er.
Besonderes Interesse liege auf dem seit Jahren diskutierten Lückenschluss: Dieser soll mit dem Mosel-Hunsrück-Radweg über Monzelfeld gelingen. Ein weiterer Aufstieg bei Erden/Lösnich würde nach Longkamp führen genauso wie eine Tour aus Richtung Bernkastel/Graach.
Aus den Reihen des Gremiums kam zudem die Bitte nach einer Anbindung per Rad von Zeltingen-Rachtig in Richtung Wittlich. Momentan müssen Radler neben den Autos am Straßenrand fahren. "Dies ist lebensgefährlich", sagte Johannes Schneider (ÖDP). Wo man wie radeln und wandern kann, das können sich Interessierte unter anderem auf der Homepage der Touristinfo anschauen. Lautwein gab jedoch zu bedenken: "Unseren Internetauftrag müssen wir in diesem Jahr neu gestalten. Er ist zwei Jahre alt und bedarf einiger Änderungen." Neben neuen Texten arbeite man daran, eine mobile Internetseite für Smartphone-Besitzer zu entwickeln.Meinung

Die Probephase ist vorbei
Viele Jahre wurde über ein Jugendkulturzentrum diskutiert. Als dann ein passendes Gebäude und ein verständnisvoller Vermieter zur Verfügung standen, ging alles ganz schnell. Und seit mehr als drei Jahren ist das Jukuz nun Anlaufstelle für viele junge Leute. Natürlich könnten es noch mehr sein, vor allem aus dem Umland, zum Beispiel aus den Orten der ehemaligen Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Aber die Angebote soll es ja auch noch für weitere Generationen geben. Zur guten Entwicklung trägt auch der Förderverein bei, der sich auch nach weiteren Geldquellen umschaut, damit die kommunalen Etats nicht allzu sehr strapaziert werden. Die Aussicht auf eine unbefristete Zuschussentscheidung zeigt, dass auch Verbandsgemeinderat und Stadtrat über einen Abschied aus der Probephase nachdenken und dem Jukuz eine Bestandsgarantie geben wollen. Das wäre eine gute Entscheidung. c.beckmann@volksfreund.de

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