Gutes Weinbergsland wird verschleudert

Zum geplanten Ferienpark bei Zell schreibt diese Leserin:

Was erwarten wir von einer IHK-Studie? Genau die Ergebnisse, wie sie im TV dargestellt sind. Geplant sind 200 Ferienhäuser und eine Marina für 200 Motorboote. Wurde auch erhoben, welche Umweltkosten entstehen? Was halten die Angelvereine von 200 Motorbooten, die zwischen den Staustufen St- Aldegund und Enkirch hin- und herbrausen? Oder auch die Campingplatz- und Wohnmobilnutzer? Sie werden wohl wegbleiben und den Anrainergemeinden "Ade" sagen und sich in ruhigere Gefilde begeben. Diese Nutzergebühren fehlen den Gemeinden. Europäisch und öffentlich gefördert wurde der Radweg entlang der Mosel, der sehr beliebt ist. Wanderer und Radfahrer suchen Ruhe und nicht Motorenlärm. Ein Ferienpark bietet in der Regel nur saisonale und gering entlohnte Arbeit. In einem anderen Ferienpark an der Mosel erhalten Kellner einen Stundenlohn von sieben Euro. Das sind keine Arbeitsplätze, die ein Auskommen ermöglichen. Gästehäuser werden Einbußen erleiden, denn der Komfort in einem Ferienpark ist höher. Das zeigt eine Studie, die andere Ferienparks in ihrer Wirkung untersucht hat. Die Nachbargemeinden werden von Lärm und Abgasen heimgesucht. Wird der Ferienpark gebaut, haben wir auf einer Strecke von 30 Moselkilometern drei Ferienparks - ein Landschaftsverbrauch ohne Gleichen. Gutes Weinbergsland wird verschleudert. Winzer, die dort verkaufen, werden das einmal bitter bereuen: ohne Weinberge keine Feriengäste! Schon mal was gehört von "Green Economy"? Diese rechnet die Umweltkosten, die dem Steuerzahler aufgebürdet werden, den Investitionskosten hinzu. Die Wertschöpfung entsteht in erster Linie beim niederländischen Investor, der sein Geld mitnimmt und, wenn es dann doch nicht läuft, eine Investitionsruine hinterlässt und bei den Großmärkten auf dem Zeller Barl.

Eleonore Roth, Reil

Ferienpark Zell

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