"Ich bin froh, dass das Wetter so schön ist, und ich ein bisschen in die Sonne gehen kann", gestand Magdalena Schweigerer den Hauptgrund ihres Besuches beim "Morbacher Frühling" ein. Am Arm ihres Sohnes Heinz genoss die 92-Jährige Markt und verkaufsoffenen Sonntag: vor allem die vielen Sonder-Aktionen, die es drumherum gab. Die hatten vor allem den Frühling im Visier. Während unweit vom Unteren Markt Passanten mit Tulpen beschenkt wurden, war bei der Kirche Spürsinn gefragt. "Raten Sie mal, wie viele Tulpen wir hier in unsere Schubkarre gepflanzt haben", lautete die Frage. Für die richtige Antwort stand unter anderem ein Besuch der Landesgartenschau in Aussicht. Sportliche Naturen übten sich derweil im Netzballwerfen, während es Genießer in Richtung Schlemmermenü oder Kuchenmeterware zog. Ein vielseitiges Angebot, das nach einem ruhigen Vormittag erst mit Öffnung der Geschäfte so richtig auf Touren kam und von den Marktbesuchern gerne angenommen wurde. Einzig ein paar Stände mehr hätten es sein können, hieß es hier und da. "Der Markt gefällt mir gut, aber von den Ständen her ist es wenig", sagte Alfred Weyand. Den anfangs zögerlichen Besucherandrang führt der Morbacher auf externe Gründe zurück: "Der Euro macht den Leuten schwer zu schaffen." Auch Günther Steffens hatte den Einkauf in Morbach einem Abstecher nach Bernkastel-Kues vorgezogen. Frühere Stippvisiten hätten ihm nicht so gefallen. "Die hatten nicht solche Sonderangebote." Hier dagegen habe er Angebote und Schnäppchen. Auch für den auf halbem Weg zwischen beiden Orten lebenden Alfons Bohr sind die Morbacher Märkte Pflicht. "Da muss man hin", verriet der Gonzerather. Für eine anschließende Fahrt an die Mosel sei die Zeit zu knapp: "Ich will hier schauen." Wovon sich auch Evi Neumann aus Idar-Oberstein seit Jahren nicht abhalten lässt. "Wir kommen gern nach Morbach - wirklich, es macht richtig Spaß."