Händler ziehen an einem Strang

Zum Frühlingsmarkt im März hat der Simmerner Kooperationsladen "Mosaik" erstmals seine Pforten geöffnet. Jetzt könnte das Modellprojekt zum Vorzeigeobjekt für andere Kommunen im Land werden.

Simmern. Gunnar Schwarting, Geschäftsführer des Städtetages Rheinland-Pfalz, hat dem "Mosaik" in der Simmerner Kanowskystraße einen Besuch abgestattet. Er wollte sich vor Ort über das Gemeinschaftsprojekt der insgesamt sieben Geschäftsleute und drei Existenzgründer informieren.

Neugierig geworden auf das Kooperationsmodell war er nach einem Vortrag von Standortmanagerin Sandra Heckenberger beim Bauforum in Worms - auch wenn das "Mosaik" gar nicht so einzigartig ist: Ein ähnliches Konstrukt entstand unter der Regie Heckenbergers bereits in Bernkastel-Kues.

Projekt soll bekanntgemacht werden



Trotzdem geriet das Simmerner Modell in den Fokus des Städtetag-Geschäftsführers: Nach ihrem Vortrag bat Schwarting die Standortmanagerin zu einem Treffen von Bürgermeistern kleinerer und mittelgroßer Städte in Bingen. "Sie hat dort einen so motivierenden Vortrag gehalten, dass ich mir das interessante Projekt, das damals erst auf dem Papier existierte, unbedingt einmal anschauen wollte. Deshalb bin ich hier und will sehen, was daraus geworden ist."

Die Umsetzung der Pläne ins "wahre Leben" schien Gunnar Schwarting zu gefallen. Der Professor war angetan von Angebot und Ambiente - vor allem aber vom Gemeinschaftsgedanken, dass mehrere Händler an einem Strang ziehen. "Viele Städte im Land haben Probleme mit Leerständen, das ist hinlänglich bekannt. Als Städtetag versuchen wir dafür Lösungen zu finden. Dieses Kooperationsmodell ist zumindest ein interessanter Ansatz, die Idee halte ich für spannend. Für die Kooperationspartner bleibt alles überschaubar, vor allem haben sie die Kosten im Griff. Außerdem halte ich den Gemeinschaftsgedanken für sehr ansprechend." Heckenberger berichtete dem Professor von einem "guten Feedback sowohl von den Teilnehmern als auch den Kunden".

Kooperationspartner Martin Birk hob hervor, dass das "Mosaik" eine Standortförderungsmaßnahme sei. "Aber natürlich wollen wir hier auch mal Gewinn machen."

Birk setzt dabei wie Heckenberger auf die Fertigstellung der Arbeiten rund um den Schinderhannesturm. Einig sind sich "Mosaik"-Partner und Standortmanagerin, dass vor allem der Kooperationsgedanke lebt. "Die Zusammenarbeit läuft hervorragend", betonen alle Beteiligten, "auf diesem Wege gab es auch schon gemeinsame Aktionen der Geschäfte untereinander." Mit dem "Mosaik" könnte Simmern zum Vorbild für andere Kommunen werden. Der Städtetag möchte das Projekt im Land bekanntmachen.

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