Handwerker folgen Schülern
Nicht allein Unterhaltungsarbeiten wird es in diesem Jahr an den Schulen im Kreisgebiet geben. In 14 Schulen müssen zudem mögliche Absturzgefahren beseitigt werden.
Stille wird nur in wenigen Schulen einkehren, wenn der letzte Tag des Schuljahres vorbei ist. Denn sobald die Schüler in den Ferien sind, beginnt die große Zeit der Handwerker. Die kümmern sich dann um alte Fenster, WC-Trennwandanlagen oder eine Teeküche. In diesem Jahr wird es zudem Arbeiten geben, die die Unfallkasse Rheinland-Pfalz eingefordert hat: In 14 Schulen sollen mehrere Dutzend potenzielle Absturzstellen beseitigt werden. Schluss mit dem Sitzen auf der Mauer
Anlass für die Begutachtung der kreiseigenen Schulen war laut Kreis-Pressesprecher Alfons Kuhnen ein Unfall einer Schülerin am Wittlicher Cusanus-Gymnasium im ersten Halbjahr 2006. Es gehe darum, mögliche Gefahrenquellen zu beseitigen. Die damalige Unfallstelle wurde seinerzeit sofort abgesichert. Laut Pressesprecher sei der Landkreis gewillt, die Arbeiten bis zum Ende der Sommerferien abzuschließen. Bis dahin, so fordert die Unfallkasse, müssen die bemängelten Bereiche in den Schulen durch provisorische Maßnahmen wie zum Beispiel Bauzäune gesichert werden.Bis Ende August muss der Landkreis in den kreiseigenen Schulen die Mängel beheben. Beauftragt mit der Umsetzung der Arbeiten hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung ein Ingenieurbüro. Das wird tätig und bekommt dafür rund 11 000 Euro, da laut Sitzungsvorlage des Gremiums die "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team Bau durch vielfältige Schulbau- und Unterhaltungsmaßnahmen ausgelastet sind".Was so alles vorgesehen ist, hat die Unfallkasse in einem mehrseitigen Bericht zusammengefasst. Im Wittlicher Peter-Wust-Gymnasium müssen beispielsweise unter anderem Treppengeländer von derzeit 83 Zentimeter auf mindestens einen Meter erhöht werden. In der Berufsbildenden Schule in Wittlich soll ein 2,5 Meter tiefer Lichtschacht mit einem Geländer versehen werden, im Haupttreppenhaus des Wittlicher Cusanus-Gymnasiums soll das Rutschen auf dem Geländer unmöglich gemacht werden, in der Bernkastel-Kueser Freiherr-vom-Stein-Realschule sollen die Roste der Kellerlichtschächte gegen Ausheben gesichert werden. All diese Mängel haben bis auf eine Ausnahme keine allzu großen Auswirkungen auf den Tagesablauf in den Bildungseinrichtungen. Allein einige Wittlicher Schüler werden sich umgewöhnen müssen. An der dortigen Kurfürst-Balduin-Schule soll das Sitzen auf der Mauerkrone unmöglich gemacht werden. Bisher, so hat die Unfallkasse ausgemacht, sitzen dort zeitweise Schüler im Schneidersitz. Und das bei einer möglichen Absturzhöhe von mehr als zwei Metern.