Veranstaltung Besucher stürmen Thalfanger Kunsthandwerkermarkt: Endlich wieder raus und Schönes entdecken

Thalfang · Tausende Besucher stürmen bei sonnigem Wetter den Kunsthandwerkermarkt in Thalfang. Besonders die Qualität der Produkte überzeugt.

 Die gezeigten Handwerke wie hier ein Kunstschmied oder ein Korbmacher locken viele Besucher nach Thalfang.

Die gezeigten Handwerke wie hier ein Kunstschmied oder ein Korbmacher locken viele Besucher nach Thalfang.

Foto: Strouvelle Christoph

Neugier auf Kunsthandwerk und das Bedürfnis, unter Menschen zu gehen: Das hat am Wochenende Tausende Besucher nach Thalfang zum 26. Kunsthandwerkermarkt gelockt. Mehr als 100 Handwerker, Künstler und weitere Aussteller haben ihre Stände vom Rathaus in der Saarstraße bis hoch zur Kirchgasse unterhalb der evangelischen Kirche aufgebaut. Mittendrin mit seinem Pavillon: Der 16 Jahre alte Fritz Lukas aus Thalfang mit Brettern, Kerzenleuchtern und Dekoartikeln aus Holz. „Das habe ich alles selbst gemacht“, sagt er. Die Sachen sind sauber verarbeitet, ohn Risse, ohne Fugen, die Übergänge zwischen den verwendeten Hölzern sauber gearbeitet. Wo hat er das gelernt? „Aus Youtube-Videos“, sagt er – als Vertreter einer neuen Generation von jungen Kunsthandwerkern, die sich solche Fähigkeiten mit Hilfe der digitalen Medien selbst beibringt. Er ist nicht der jüngste Aussteller auf dem Markt: In direkter Nachbarschaft zeigt der 15 Jahre alte Maximilian Schade aus Dhronecken hochwertige Messer, deren Klingen er selbst geschmiedet und deren Griffe er selbst produziert hat. Gegenüber bietet die 19 Jahre alte Wilma Müller ihre Bücher an – mit Lesungen um 11 und um 15 Uhr.

Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, freut sich, dass neben erfahrenen Ausstellern, die schon viele Jahre in Thalfang vertreten sind, gleich mehrere junge Handwerker aus der Verbandsgemeinde erstmals ausstellen. Bei der Auswahl der Aussteller sei wichtig gewesen, dass nicht nur Produkte gezeigt werden, sondern auch Handwerk vorgeführt wird. So schmiedet ein Kunstschmied aus Bekond metallene Rosen, die er an Besucher weitergibt. Ein Korbflechter fertigt große Körbe, und auch Drechsler, Maler, Wollspinner und Seildreher sind zu sehen, letztere zur Freude der Kinder, die selbst ein Seil fertigen können.

„Uns ist wichtig, dass es ein Tag der Begegnung ist“, sagt Höfner. Und die Besucher nehmen das Angebot an: Überall sind Leute zu sehen, die sich an den Ständen informieren, um gleich im Anschluss ein Schwätzchen zu halten , bevor die Entdeckungstour weitergeht – auch zu den Ess- und Getränkeständen rund um den Villeneuver Platz. Dort sorgen mit Janina Jungblut und Selina Dohr zwei Sängerinnen aus der Verbandsgemeinde für musikalische Unterhaltung. Ebenfalls mit dabei sind zahlreiche einheimischen Vereine, vor allem beim gastronomischen Angebot.

Schon früh sind die Straßen voller Menschen. „Um 10.30 Uhr war alles zu“, sagt der Thalfanger Ortsbürgermeister Burkhard Graul mit Bezug auf die Parkplätze.

Aber wieso lockt der Thalfanger Markt so viele Menschen an? „Der Name des Kunsthandwerkermarkts ist bekannt“, sagt er. Zudem machen viele Aussteller selbst Werbung in ihren Orten und sorgen so für Zuspruch aus der weiteren Region. Zudem freut er sich, dass der Markt trotz der zweijährigen Corona-Pause genauso viele Aussteller zu bieten hat wie in der Zeit vor der Pandemie.

 Die gezeigten Handwerke wie hier ein Korbflechter locken viele Besucher an

Die gezeigten Handwerke wie hier ein Korbflechter locken viele Besucher an

Foto: Strouvelle Christoph
 Schon früh strömen viele Neugierige zum Thalfanger Kunsthandwerkermarkt.

Schon früh strömen viele Neugierige zum Thalfanger Kunsthandwerkermarkt.

Foto: Strouvelle Christoph

Die Besucher genießen den Besuch des Marktes sichtlich. „Gottseidank ist wieder was los. Wir waren lange genug eingesperrt“, sagt Wolfgang Junk aus Thalfang. Der Markt sei so attraktiv, weil das meiste selbst gefertigte Werkstücke sind, sagt er. Und: „Wer hier was kauft, kauft etwas Gutes.“ Winnie Faller aus Morbach ist mit seiner Frau unterwegs. „Es ist schön, dass man nach zwei Jahren wieder auf einen solchen Markt gehen und schöne Sachen gucken kann“, sagt er. Das habe er in den vergangenen zwei Jahren vermisst. „Hier gibt es keinen Kitsch, hier gibt es nur schöne Sachen.“

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