Hangrutsch: B 53 drei Wochen länger gesperrt

Hiobsbotschaft für die von Straßenbauarbeiten ohnehin schon gebeutelten Andeler: Die B 53 zwischen Bernkastel und Andel bleibt drei Wochen länger als geplant voll gesperrt. Grund: Neben der Straße ist eine Böschung mitsamt einer Stützmauer eingestürzt. Im kommenden Jahr soll die Mauer gänzlich abgerissen werden. Es ist nicht auszuschließen, dass dann die B 53 erneut für einen längeren Zeitraum gesperrt werden muss.

 An der B 53 zwischen Bernkastel und Andel ist die Böschung mitsamt der alten Stützmauer der ehemaligen Moselbahn auf einer Länge von 50 Metern abgerutscht. TV-Foto: Winfried Simon

An der B 53 zwischen Bernkastel und Andel ist die Böschung mitsamt der alten Stützmauer der ehemaligen Moselbahn auf einer Länge von 50 Metern abgerutscht. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues/Andel. Stadtbürgermeister Wolfgang Port wirbt bei den betroffenen Bürgern um Verständnis. Doch er weiß, dass dies im Moment kaum möglich ist. Denn die Andeler, die bereits im vergangenen Jahr vom Frühjahr bis in den Spätherbst monatelange Straßenbauarbeiten und große Umwege in Kauf nehmen mussten, sind mehr als verärgert. Die seit dem 23. Juni bestehende Vollsperrung der B 53 zwischen Bernkastel und Andel wird vor aussichtlich noch bis zum 22. August andauern. Das sind mitten in der Fremdenverkehrssaison drei Wochen länger als ursprünglich geplant. Außerdem: Weil am 4. August die Schule wieder beginnt, müssen die Busse umgeleitet werden.

Grund für die Bauverzögerung ist der Abrutsch einer Böschung samt Stützmauer auf einer Länge von 50 Metern in dem besagten Bauabschnitt. Die Mauer ist insgesamt rund 800 Meter lang und soll im kommenden Jahr komplett abgerissen werden.

Fast ein ganzes Jahr war der 800-Einwohner-Ort Andel bereits eine Großbaustelle. Im vergangenen Jahr wurde die Ortsdurchfahrt (B 53) ausgebaut. Gleichzeitig wurden die Wasserleitungen und Kanalrohre erneuert. Seit knapp vier Wochen ist Andel erneut "abgeschnitten". Zunächst sollten die Arbeiten an der B 53 unter halbseitiger Sperrung (mit Ampelbetrieb) laufen. Wegen notwendiger Arbeiten an der Drainage war es jedoch erforderlich, die Straße komplett zu sperren (der TV berichtete). Sechs Wochen sollten die Arbeiten dauern, doch nun gibt es eine massive Bauverzögerung. Mitten in dem Bauabschnitt rutschte eine Böschung mitsamt der alten Stützmauer der ehemaligen Moselbahn auf einer Länge von rund 50 Metern ab. Hauptursache ist nach Mitteilung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier sehr wahrscheinlich die in den vergangenen Jahrzehnten geänderte Entwässerungssituation in dem Hang.

Erneute Vollsperrung im kommenden Jahr?



Aus dem Erd- und Wasserdruck hätten sich hinter der Stützmauer Spannungen und im Erdreich verminderte Reibungswerte ergeben, die schließlich zu einem Abrutschen der Erdmassen geführt hätten.

Die rund 800 Meter lange und über 100 Jahre alte Stützmauer der ehemaligen Moselbahn muss laut LBM nun komplett abgerissen werden. Detailplanungen sind bereits angelaufen, die Arbeiten sollen im kommenden Jahr durchgeführt werden. Die Leiterin des LBM Trier, Edeltrud Beyer, teilte gestern auf Anfrage des TV mit, dass dann eine erneute Vollsperrung der B 53 zwischen Bernkastel und Andel nicht auszuschließen sei. Mit der Entfernung der Mauer könne aber die Straße verbreitert und damit die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Im Bereich des Hangrutsches wird in den nächsten Wochen eine Gabionenwand errichtet. Die Vollsperrung muss bis zum 22. August aufrechterhalten werden. Der LBM schreibt: "Sollten die Arbeiten bis dahin wider Erwarten nicht vollständig fertig sein, kann eine einseitige Verkehrsführung eingerichtet werden. Zum Weinfest der Mittelmosel vom 4. bis 8. September sollten auf jeden Fall keine baubedingten Behinderungen mehr bestehen."

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