Hasborn soll Sonne statt Wind nutzen

Richtungsweisende Entscheidungen: Der Hasborner Gemeinderat hat die Satzung für das Gewerbegebiet beschlossen und die Weichen für einen Energiepark mit Fotovoltaik statt mit Windkraft gestellt.

Hasborn. Die Planung für das Hasborner Gewerbegebiet ging flott über die Bühne. Sie startete Ende 2006, nun verabschiedete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Satzung. Sobald diese veröffentlicht ist, kann die Erschließung beginnen.Das zwei Hektar große Gebiet, das der Gemeinde gehört und südlich von Hasborn gegenüber dem Mitfahrerparkplatz liegt, bietet Platz für sechs, maximal acht Unternehmen. Auf TV-Nachfrage erklärte Ortsbürgermeister Hajo Neumes: "Wir haben das Gebiet bewusst so gelegt, dass egal welche Autobahnausfahrt man nimmt, man zuerst zum Gewerbegebiet kommt und dann erst in den Ort. Der Verkehr soll aus dem Ort rausgehalten werden."In der Sitzung sagte Neumes: "Hasborn hätte besser schon vor 30 Jahren ein Gewerbegebiet gemacht. Jetzt holen wir das nach." Da das Gewerbegebiet optisch ansprechend sein solle, werde es in Zukunft noch einiges zu diskutieren geben, beispielsweise über eine Gestaltungsfibel. Wegen der Optik ist festgelegt, dass beispielsweise kein Schrottplatz dort hinkommen soll, sondern nur Dienstleitungs- und Handwerksbetriebe.Lärmintensive Räume nur vom Ort abgewandt

Einige der wenigen Anregungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung nahm der Rat in die Planung mit auf. So soll mit dem Landesbetrieb Mobilität noch mal verhandelt werden wegen der von ihm geforderten Linksabbiegerspur. "Das ist ärgerlich, bei anderen Gewerbegebieten wurde diese Spur nicht gefordert", sagte Neumes. Außerdem soll nach einem informellen Hinweis der SGD Nord daraufhin gewirkt werden, dass die lärmintensiven Räume von der Ortslage abgewandt untergebracht werden.Ein weiteres großes Thema in der Hasborner Ratssitzung war der Energiepark, der neben dem Wertholzlagerplatz im Norden Hasborns auf dem so genannten Gebiet Mohrenley entstehen soll. Seine Größe ist nicht genau definiert, könnte aber bei sechs bis sieben Hektar liegen. Für den Park beantragte der Rat ein Zielabweichungsverfahren, damit dort statt Windkraftanlagen Fotovoltaik- anlagen aufgestellt werden können. Wie Günter Weins von der VG-Verwaltung erläuterte, war das Gebiet Mohrenley ursprünglich im Raumordnungsplan als einziger Bereich für Windkraftnutzung in der Verbandsgemeinde Manderscheid definiert worden. Aus zwei Gründen soll diese Zielvorgabe geändert werden: Zum einen, weil Windkraftanlagen dort wegen der Höhenbeschränkung auf 100 Meter nicht rentabel betrieben werden können, zum andern weil sich die Bürger in einer Befragung gegen diese Form der Energiegewinnung ausgesprochen hatten. Die Fotovoltaik scheint in Hasborn weitaus beliebter zu sein. Neumes informierte, dass die Gemeinde mit ihren neun, demnächst zehn privaten Anlagen umgerechnet auf die Einwohner einen Spitzenplatz im Kreis einnehme. Auf 606 Quadratmetern würden 87,1 Kilowatt Strom erzeugt. Im Energiepark soll ein privater Investor die Fotovoltaikanlagen aufstellen. Die Gemeinde habe sich in Sachen Investor schon vorgetastet, hieß es. Der Rat stimmte der Aufstellung eines Bebauungsplans zu, der Auftrag ging an das Büro Max und Reihsner. Weiterer Bericht folgt.

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