Haus St. Anton bald ohne Ordensschwestern

Im der Jugendhilfeeinrichtung Haus St. Anton in Plein steht ein Wechsel bevor. Schwester Beate Burger gibt die Leitung der Einrichtung für Kinder und junge Mütter in die Hände von Diplom-Sozialarbeiter Hans-Peter Unzen.

Plein. Die beiden Schwestern des Ordens zum Guten Hirten verlassen zum Ende des Schuljahres 2010/2011 das Haus St. Anton. Dann wird Diplom-Sozialarbeiter Hans-Peter Unzen, der jetzige Stellvertreter der aus Altersgründen ausscheidenden Schwester Beate Burger, die Leitung übernehmen. Künftig werden somit keine Angehörigen des Ordens, sondern nur noch Angestellte in St. Anton tätig sein. Derzeit sind das 38, die sich zusätzlich zu Beate Burger und einer weiteren Ordensschwester um die derzeit 45 jungen Menschen kümmern. Auch wenn der Orden weiterhin die verantwortliche Trägerschaft für die Einrichtung behalten wird, werde sich einiges verändern, sagt Schwester Daniela Kubiak von der Provinzverwaltung der Schwestern vom Guten Hirten. Besonders Beate Burger sei eng verbunden mit der Einrichtung und habe dieser ein Gesicht gegeben.

Durch das Ausscheiden der Ordensschwestern werde es auch Neueinstellungen geben, sagt Kubiak. Man müsse auch berücksichtigen, dass die Mitarbeiter einen Anspruch auf geregelte Arbeitszeiten haben, während die Ordensmitarbeiterinnen sich weit über das normale Maß hinaus hin engagieren. Wie in anderen Orden auch, fehlt es bei den Schwestern vom Guten Hirten an Nachwuchs, bedauert Kubiak. Dennoch: "Wir wollen das Haus nicht aufgeben."

1967 wurde die Jugendhilfeeinrichtung gegründet und von Schwestern geführt. Zunächst, um minderjährigen alleinerziehenden Müttern ein Zuhause zu bieten. Den Namen erhielt das Haus von der kleinen Antonius-Kapelle, die auf dem Gelände an der Straße nach Wittlich liegt. Später wurde das Angebot ständig erweitert. So ist St. Anton ein Vorreiter bei der Betreuung von bis zu dreijährigen Kindern. Lange bevor über ein entsprechendes Gesetz diskutiert wurde, hat man hier eine Betreuungsstelle für diese Altersgruppe geschaffen, über viele Jahre die einzige in der näheren Umgebung.

Heute gibt es außerdem das Spatzennest für Kinder bis zum Grundschulalter, ein Angebot der Heimerziehung. Außerdem werden Schulkinder von sechs bis zwölf Jahren mit schulischen oder psychosozialen Problemen betreut. Auch ambulante Angebote der Kinder- und Jugendhilfe gibt es in der Einrichtung am Waldrand nahe der Alten Pleiner Mühle. Äußerlich hat sich das Haus St. Anton immer wieder verändert. Wie Daniela Kubiak sagt, wurde mehrfach renoviert und angebaut. Auch das Außengelände entstand nach und nach. 2008 kamen die Räume für die psychosoziale Fördergruppe dazu. Finanziert wird das Haus nicht nur durch den Orden, sondern auch durch Pflegegeld und vor allem Spenden. So sei beispielsweise der Bolzplatz, der erst vor kurzem gebaut wurde, ganz durch Spenden bezahlt.

EXTRA ST. ANTON



Angebot: Kinderkrippe: 20 Plätze; Sozialpädagogische Fördergruppe: 16 Plätze; Wohngruppe für minderjährige Schwangere und Mütter mit Kindern: 6 Plätze; Heim für Kinder bis zum Grundschulalter: 11 Plätze. Belegt sind derzeit 45 Plätze. noj

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort