Hausaufgaben für Rathaus-Chef

Noch immer ist unklar, ob sich das Land an der Reaktivierung der Hunsrückbahn zwischen Morbach und Hermeskeil beteiligt. Davon allerdings hängt die Zustimmung der Kommunen ab.

 Thomas Ensch (links) und Klaus Pfeiffer schneiden für die Hochwaldbahn-Gruppe die Gleise zwischen Büchenbeuren und Morbach frei. Doch damit sind längst nicht alle Hürden für die Reaktivierung der Hunsrückbahn genommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Thomas Ensch (links) und Klaus Pfeiffer schneiden für die Hochwaldbahn-Gruppe die Gleise zwischen Büchenbeuren und Morbach frei. Doch damit sind längst nicht alle Hürden für die Reaktivierung der Hunsrückbahn genommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach/Thalfang/Hermeskeil. Einen Gesprächstermin mit Wirtschaftsminister Hendrik Hering in Sachen Reaktivierung der Hunsrückbahn wird es in naher Zukunft nicht geben. Darum hatte sich Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes, beauftragt von seinen Amtskollegen in Hermeskeil und Thalfang, mehrfach bemüht. Sie wollen die Bahnstrecke zwischen Morbach und Hermeskeil aktivieren und dort demnächst Güter- und Museumszüge fahren lassen. Derzeit ist noch offen, ob und wie das Land sich an dem Schienenprojekt beteiligt. Von der Landesförderung machen die kommunalen Gremien teilweise ihre Zustimmung abhängig.

Mit Kauf, Inbetriebnahme und zehnjähriger Nutzung sollen die Kosten drei Millionen Euro betragen. Das hatte ein Gutachten ergeben, das Hering vor einer Entscheidung des Landes gefordert hatte. Doch der Verkehrsminister zeigt sich derzeit zumindest persönlich nicht gesprächsbereit, deutete der Morbacher Rathaus-Chef gegenüber dem TV an. Stattdessen traf man sich auf Abteilungsleiter-Ebene. Eibes wurde signalisiert, dass ein betriebswirtschaftliches Konzept Grundvoraussetzung für eine ministerielle Entscheidung sei. Das sei ihm in Mainz als Hausaufgabe mit auf den Weg gegeben worden.

Das Thema müsse deshalb mit dem potenziellen Betreiber Bernd Heinrichsmeyer von der Hochwaldbahn-Gruppe besprochen werden, machte der Bürgermeister deutlich. Dieser solle ein betriebswirtschaftliches Konzept vorlegen. Doch nicht nur mit ihm will er das Gespräch suchen. Die neue Situation müsse auch in der "kommunalen Familie" besprochen werden.

Auch ein weiteres Gespräch hat Eibes auf der Agenda - mit der Deutschen Bahn AG. Grundsätzlich sei das Unternehmen trotz Fristablaufs wohl noch bereit, die Schienenverbindung zwischen Büchenbeuren und Hermeskeil an die Kommunen zu verkaufen.

Doch es stehe die Aussage im Raum, dass man sich nicht mehr an den bisher in Aussicht gestellten Kaufpreis von 600 000 Euro gebunden fühle. Eibes hat deshalb ein ganzes Paket an Aufgaben abzuarbeiten.

Unabhängig davon bleibt die oberste Prämisse des Morbacher Rathaus-Chefs: "Wir müssen gemeinsam ins Eigentum." Schon allein deshalb, damit keine neuen Fakten geschaffen werden können. Verkaufe die DB anderweitig, hätten die Anrainerkommunen keine Möglichkeit mehr, die weitere Entwicklung auf der Schiene zu beeinflussen.

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