Havarist hält Feuerwehr in Atem

ENKIRCH. (mm) Mehrere hundert Liter Öl hat ein Tankschiff am Samstagmorgen in der Schleuse Enkirch verloren. Offensichtlich war durch Grundberührung ein kleines Leck entstanden. Die Feuerwehr pumpte rund 500 Liter Öl aus der Schleusenkammer ab.

 Die Feuerwehr pumpt Öl aus dem Enkicher Schleusenbecken ab.Foto: Margot Melsheimer

Die Feuerwehr pumpt Öl aus dem Enkicher Schleusenbecken ab.Foto: Margot Melsheimer

Am Samstagmorgen gegen 6.20 Uhrwurden die Feuerwehren Traben-Trarbach und Enkirch wegen einerSchiffshavarie in der Schleuse Enkirch alarmiert. Der Havarist,ein deutsches Öltankschiff, das rund 1 700 Tonnen Heizöl geladenhatte, lag im Oberwasser der Schleusenkammer. Nachdem dasPersonal der Schleuse gegen sechs Uhr einen starken Ölgeruchfestgestellt und daraufhin auslaufendes Öl in der Schleusenkammerbemerkte hatte, wurden die Wehren alarmiert. Zwischen der Schleuse St. Aldegund und Enkirch musste der Havarist nach Einschätzung der Feuerwehr eine leichte Grundberührung gehabt haben, was zu einem geringen Ölaustritt geführt hatte. Im Bereich der Schleusenausfahrt legte die Feuerwehr eine Schlauchsperre, um das Öl in diesem Sektor zu halten. Neben der Alarmierung eines Bergetauchers zum Feststellen des Schadens wurde der Chemiezug der Feuerwehr Wittlich-Stadt angefordert. Beim Eintreffen der Wittlicher Wehr wurde gemeinsam mit allen Fachkräften vor Ort das weitere Vorgehen beschlossen: Die Feuerwehr Wittlich beginnt mit schwerem Ölwehrgerät das in der Schleusenkammer befindliche Öl abzusaugen. Vorher hatte schon der Kapitän des Schiffes durch Umfüllen des Heizöls aus dem Leck geschlagenen Tank in andere Tanks dafür gesorgt, dass in dem betroffenen Tank Wasser von außen eindringen konnte. Dadurch wurde das Öl "angehoben" und ein Auslaufen verhindert.

Der Taucher stellte einen Riss in der Außenwand von sieben Zentimeter Länge und einen halben Zentimeter Breite fest. Mittels einer Klebe-Spachtelmasse wurde eine Notreparatur vorgenommen. Die Feuerwehr streute ein Ölbindemittel im Bereich des Unterwassers hinter der bereits gelegten Schlauchsperre und schöpfte es ab. Der gesamte Einsatz dauerte bis etwa l4.30 Uhr. Es wurden rund 500 Liter Öl aus der Schleusenkammer abgepumpt. Das Öl wird von Fachbetrieben entsorgt.

Nach dem Abpumpen konnte der Havarist die Schleusenkammer in Richtung Schutzhafen verlassen. Im Außenbereich musste er eine Zwangspause bis Sonntagmorgen einlegen, um eine Aushärtung der Klebe-Spachtelmasse zu gewährleisten. Nach einer nochmaligen Öl-Endreinigung durch die Wehren konnte der Schleusenbetrieb wieder aufgenommen werden.

Rund 25 Schiffe standen in Warteposition. Durch den effektiven und schnellen Einsatz aller beteiligten Organisationen habe der Umweltschaden auf ein absolutes Minimum begrenzt werden können, sagte Wehrleiter Caspari.

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