Heidenburg muss bei den Vereinen sparen

Heidenburg · Das Ja zum Entschuldungsfonds zwingt Heidenburg zu einem bitteren Schritt. Die Gemeinde setzt den Rotstift bei Zuschüssen an die Vereine an und muss sich auf dringende Investitionen beschränken.

 Kein Luxus: Die feuchte Wand muss laut Ortsbürgermeister Hans-Joachim Timm saniert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kein Luxus: Die feuchte Wand muss laut Ortsbürgermeister Hans-Joachim Timm saniert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Heidenburg. Von außen ist die Friedhofskapelle sehenswert. Der Anstrich ist tiptop und drei Gedenktafeln erinnern an die zwischen 1949 bis 2012 gestorbenen Heidenburger. Doch im Innern des Chores einer um 1250 erbauten früheren Kirche sieht es weniger gut aus.
Die Wände sind nass, so dass integrierte Steinsäulen erhebliche Schäden aufweisen. Ortsbürgermeister Hans-Joachim Timm hält es daher für dringend notwendig, den Innenraum zu sanieren, was im Lauf des Jahres geschehen soll. Etwa 15 000 Euro werden die Arbeiten in Abstimmung mit Denkmalamt und Kirchengemeinde voraussichtlich kosten. Weitere 5000 Euro sieht der Haushaltsplan als Zuschuss für den Sportverein vor. Vereinsmitglieder wollen dem - größtenteils in Eigenleistung - zu einer Flutlichtanlage verhelfen. Stromleitungen und Sockel für die Lampen sind bereits vorhanden. Für Investitionen in der Grundschule sind 6000 Euro eingestellt und für eine Licht- und Tonanlage in der Mehrzweckhalle 2500 Euro. Bisher privat zur Verfügung gestellte Module müssen erneuert werden. Noch in diesem Jahr sollen zudem Fahrbahnrisse der Gemeindestraße ausgebessert werden. Laut Timm weisen fast alle Straßen Frostschäden auf. Kummer bereitet dem Rat die vor einem Jahr getroffene Entscheidung, am Entschuldungsfonds des Landes teilzunehmen. Heidenburg hat sich verpflichtet, 15 Jahre 8600 Euro zu einzusparen oder zusätzlich wie über höhere Steuern einzunehmen. Doch die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat die Vorschläge abgeschmettert. Sie seien nicht weitreichend genug, bedauert Timm. Das neue Konzept enthalte "einen Wermutstropfen". Abgesehen von 4500 Euro aus der Jagdpacht werde der größte Teil der übrigen 4100 Euro den Vereinen abgeknapst. Dabei sei es doch ein vordringliches Ziel, deren ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Betroffen seien alle Vereine und die Kirchengemeinde.
Daher hofft der Rat, dass Heidenburg noch ein oder zwei Windräder errichten kann (der TV berichtete). Bisher drehen sich für den Ort drei Anlagen im Windpark oberhalb von Berglicht. Der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde sieht Flächen für Windkraft vor, was aber Fledermausvorkommen vereiteln könnten. urs

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