Heimkehr nach mehr als 200 Jahren

Ein Porträt der 1805 in Traben-Trarbach geborenen Eleonore Böcking ist das neueste Exponat des Mittelmosel-Museums. Das Ölgemälde soll künftig den Treppenaufgang des Gebäudes schmücken.

 Zweiter Vereinsvorsitzender Jürgen Kullmann (links), Museumsleiter Christof Krieger und Sigrid Roos bei der Bildübergabe in Bonn. Foto: Museum

Zweiter Vereinsvorsitzender Jürgen Kullmann (links), Museumsleiter Christof Krieger und Sigrid Roos bei der Bildübergabe in Bonn. Foto: Museum

Traben-Trarbach. Ein kostbares Exponat aus der reichen Geschichte des einstigen Trarbacher Kaufmannshauses haben Christof Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums, und der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Jürgen Kullmann, in Bonn in Empfang genommen. Bei dem Erbstück handelt es sich um ein lebensgroßes Porträtbild von Eleonore Böcking, die 1805 als Tochter des Goethe-Gastgebers Ludwig Böcking in der Trarbacher Familienvilla geboren wurde und später in die rheinische Kaufmannsfamilie Hölterhoff einheiratete. Das knapp 1,80 mal 1,50 Meter messende unsignierte Ölgemälde im schweren, reichgeschnitzten Blattgoldrahmen entstand um 1830.

Der Bonner Böcking-Nachfahre Hans Roos hatte sich bereits vor einigen Jahren bei einem Moselbesuch von der Barockvilla - nicht zuletzt aber auch von dem Engagement der dortigen Mitarbeiter - so begeistert gezeigt, dass er spontan ankündigte, dem Museum nach seinem Tod sein zweifellos "größtes" Familienerbstück zu schenken. Nachdem der 83-Jährige im vergangenen Herbst plötzlich verstarb, war dieser Zeitpunkt jetzt früher gekommen, als Roos selbst dies damals zweifellos geahnt haben mochte.

STADTGESCHICHTE(N)



"In unserer Familie hätte ohnehin niemand einen passenden Raum für das riesige Bild gehabt", berichtet die Tochter des Verstorbenen, Sigrid Roos: "Wir waren uns alle einig, dass das Mittelmosel-Museum in Traben-Trarbach der geeignete Platz dafür ist." In gewisser Weise kehre ihre Ahnin damit nach über 200 Jahren an ihren Geburtsort zurück. Daran, dass Eleonore Böcking nach ihrer Heimkehr an die Mosel einen Ehrenplatz erhalten werde, ließ Christof Krieger bei der Bildübergabe keinerlei Zweifel. "Das Gemälde wird unser neues Prunkstück im Treppenaufgang werden", versprach der Museumsleiter und fügte voller Vorfreude hinzu: "Spätestens damit erhält unser schönes Barockhaus einen Hauch von Schlosscharakter." Erst kürzlich hatte der Förderverein Mittelmosel-Museum wertvolle Bücher aus dem Böcking'schen Familiennachlass erworben. red

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