Helden des Genusses aus der Steillage

Persönlichkeiten, die sich um den Wein verdient gemacht haben, ehrt die Moselgemeinde Neumagen-Dhron mit einem Förderpreis. Die Geehrten treten in die Fußstapfen von Jean Pütz und Rainer Brüderle.

 Wer sich um den Steillagen-Weinbau an der Mosel besonders verdient gemacht hat, ist Aspirant für den Weinförderpreis. Foto: Deutsches Weininstitut

Wer sich um den Steillagen-Weinbau an der Mosel besonders verdient gemacht hat, ist Aspirant für den Weinförderpreis. Foto: Deutsches Weininstitut

Neumagen-Dhron. (red) Zum fünften Mal vergibt der "Älteste Weinort Deutschlands", Neumagen-Dhron, einen Weinförderpreis. Die Öffentlichkeit soll preiswürdige Menschen vorschlagen, die sich für den Riesling-Wein aus den Steillagen des Moseltals besonders eingesetzt haben.

Denkbar ist zum Beispiel, dass die "Kandidaten" zum Ruf von der hohen Qualität der Moselweine beigetragen haben, neue Marketingideen oder Anbaumethoden entwickelt haben, dass sie sich der Verknüpfung von Geschichte, Landschaft und Weinbau der Moselregion gewidmet haben oder den Weingenuss mit kulinarischen wie musikalischen Schöpfungen gefördert haben. Auch Verdienste um die Völkerverständigung und die gemeinsame Kultur in der alten Flusslandschaft von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein können ein Kriterium sein.

Ausgezeichnet wurden bereits der ehemalige rheinland-pfälzische Weinbauminister Rainer Brüderle, das 40-köpfige SWR-Team der Sendereihe "Fröhlicher Weinberg", der Wissenschaftsjournalist und Moderator der WDR-Sendereihe "Hobbythek", Jean Pütz, sowie die Hauptinitiatoren des Weinschiff-Nachbaus Stella Noviomagi, Josef Peter Mertes von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und Hans-Hermann Kocks, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier. Den künftigen Preisträgern winkt als Preis der Besitz eines Weinberges samt Ertrag, begrenzt auf die Dauer von einem Jahr.

Vorschläge für preiswürdige Personen sind bis zum 16. Mai beim Verkehrsamt der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, Römerstraße 137, schriftlich einzureichen.

Neumagen-Dhron war bereits in vorrömischer Zeit eine Siedlung der Treverer. Um 310 nach Christus errichteten dort - 33 Kilometer von Trier entfernt auf dem rechten Ufer der Mosel - die Römer unter Kaiser Konstantin eine bewehrte Festung: ein Kastell. In den Fundamenten des Kastells wurden Grabsteine, Sarkophage und Denkmäler eingearbeitet, die seit 1887 geborgen wurden, darunter das berühmte "Neumagener Weinschiff".

Die bedeutendsten der mehr als 1000 Funde trifft man heute im "Neumagener Steinsaal" des Rheinischen Landesmuseums in Trier an. Ein Fuder Neumagener Weines hat 1648 entscheidend zur Besiegelung des "Westfälischen Friedens" und zum Ende des "Dreißigjährigen Krieges" beigetragen.

Bürger und Winzer von Neumagen-Dhron verleihen ihren Weinförderpreis mit dem Wunsch, dass die 2000-jährige Weinkultur im Moseltal auch künftigen Generationen Genuss, Freude und Lebenserwerb spenden möge.

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