Helden fahren über den Bernkasteler Marktplatz

Bernkastel-Kues · Freunde älterer Renn- und Rallyefahrzeuge sind in Bernkastel-Kues auf ihre Kosten gekommen. Bei einer Rundfahrt durch die Stadt sind die Fahrzeuge, die an der Neuauflage der Heldentour teilnehmen, Einheimischen und Touristen vorgestellt worden.

 Die Teilnehmer der Heldentour und ihre Autos werden auf dem Bernkasteler Marktplatz vorgestellt. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Teilnehmer der Heldentour und ihre Autos werden auf dem Bernkasteler Marktplatz vorgestellt. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Bernkastel-Kues. Touristen und Einheimische haben in Bernkastel alte Rennwagen ganz nah sehen können. Diese haben an der Heldentour teilgenommen, die der AvD (Automobilclub von Deutschland) in Zusammenarbeit mit dem Tüv Rheinland nach 80 Jahren wieder aufleben lässt. 1933 und 1934 absolvierten Liebhaber des Autosports Zuverlässigkeitsfahrten von 2000 Kilometern Länge. Wegen der damals außergewöhnlichen Leistung wurden die Fahrer Helden genannt.
In vier Tagen absolvieren sie mit historischen Renn- und Rallyefahrzeugen einen Mix aus Orientierungs-, Zuverlässigkeits- und Sonderprüfungen. Gestern haben die 50 Autos in Bernkastel Station gemacht. Mehr als 100 Neugierige haben vom Gestade aus oder direkt am Moselufer die sportlichen Fahrzeuge begutachtet, die zumeist aus den 70er Jahren stammen. Darunter haben sich mehrere Porsche in den verschiedensten Ausführungen befunden, aber auch ein englischer Ford Cortina aus dem Jahr 1965, ein Volvo Kombi von 1972, der wegen seines gläsernen Aufbaus auch liebevoll Schneewittchensarg genannt wird, BMWs, Ford Escorts und viele mehr.
Mit dabei: Der Trierische Volksfreund, an dessen Stand die Besucher an der Verlosung für ein Auto teilnehmen konnten. Was ist für die Besitzer daran faszinierend, ein solch historisches Auto zu fahren? "Da ist der Fahrer noch gefordert. Er muss ausbalancieren können, was noch geht und was nicht mehr geht", sagt Norbert Bauer aus Düsseldorf, der mit seinem 944 Porsche aus dem Jahr 1983 an dem Wettbewerb teilnimmt. Ehrengast war die 88 Jahre alte Bernkastelerin Rita Lord , die mit Blumen auf der Motorhaube und Weinprinzessin Marie-Louise Kerpen auf dem Beifahrersitz den Korso der historischen Rennfahrzeuge durch die Stadt angeführt hat. Sie besitzt einen MG Cabrio, den sie 1965 gekauft und mit dem sie seitdem 77 000 Kilometer gefahren ist. Kurzfristig sorgte der Korso an der Kreuzung Brücke/Gestade für Verkehrsbeeinträchtigungen, weil wegen einer gesperrten Straße in Richtung Wehlen dort mehr Verkehr als üblich gewesen ist. Auf dem Marktplatz haben 300 Neugierige die moderierte Vorstellung der Fahrzeuge beobachtet.
Kurt Ehses aus Zeltingen-Rachtig hat einen Buchpreis des AvD gewonnen: Er hat einen Führerschein aus dem Jahr 1947 vorweisen können, den ältesten an diesem Tag. cst

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