Helden setzen sich für Brauchtum ein

Manderscheid · Was in einer losen Clique von jungen Leuten seinen Ursprung hatte, hat sich zu einem Verein entwickelt: Die Großstadthelden setzen sich in Manderscheid für die Pflege des Brauchtums ein - und retten den Karnevalsumzug.

 Fritz Kretzschmar, Johannes Neuhaus und Daniel Pantenburg sind im Vorstand der Großstadthelden. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Fritz Kretzschmar, Johannes Neuhaus und Daniel Pantenburg sind im Vorstand der Großstadthelden. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Manderscheid. Als sich der Manderscheider Karnevalsverein wegen fehlendem Nachwuchs auflöste, sprang der Verein Großstadthelden in die Bresche, um den traditionellen Karnevalsumzug zu organisieren.
Fritz Kretzschmar, erster Vorsitzender des Vereins, zieht ein erstes Resümee: "Wir waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Die Kosten sind im Rahmen geblieben, und auch die anschließende Party ist friedlich verlaufen."
Die Großstadthelden haben sich vor acht Jahren als gemeinnütziger Verein gegründet. "Eigentlich ging es darum, die Wild- Wild-West-Motto-Party, die immer an Weiberfastnacht war, auf ein gutes organisatorisches Fundament zu stellen," sagt Kretzschmar. "Wir sind eine feste Clique von 30, 40 Leuten aus den Jahrgängen 1977 bis 1983, heute sind sogar die Jahrgänge aus den 1990ern vertreten," erzählt Daniel Pantenburg, der ebenfalls im Vorstand des Vereins ist. Irgendwann habe man eine Party feiern wollen - und daraus sei schließlich der Verein entstanden.
Die Gruppe halte zusammen, so Pantenburg. Viele seien in Manderscheid geblieben, andere hätten in anderen Städten studiert oder eine Ausbildung absolviert und seien wieder zurückgekehrt. "Manche Dörfer werden zwar kleiner - aber für uns bleibt Manderscheid die Heimat," sagt Pantenburg. Und Kretzschmar pflichtet ihm bei: "Sogar ein Trierer, wie ich es bin, zieht schon mal gerne nach Manderscheid." Die Überschüsse, die der Verein erzielt, gehen an gemeinnützige Projekte, an den Kindergarten, Sportverein oder das Heimatmuseum.
Pantenburg erklärt das Engagement so: "Unsere Generation muss auch mal gesellschaftliche Verantwortung übernehmen." Daher lag es auch nahe, den Karnevalsumzug zu organisieren. "Unser Verein war sowieso immer mit einem Umzugswagen dabei, und wir haben den Karnevalsverein immer unterstützt," sagt Kretzschmar. Zudem sei die Pflege des heimischen Brauchtums Bestandteil der Satzung des Vereins.
Und deshalb seien Karnevalsumzug und Party auch im nächsten Jahr gerettet.
Extra

Das hat der Verein gespendet: 2010: 1000 Euro an den Musikverein Manderscheid (Förderung der Jugend). 2011: 500 Euro für den Spielplatz Manderscheid. 2011: 500 Euro an den Sportverein Manderscheid. 2012: 300 Euro an den Förderverein Heimatmuseum (Gedenktafeln der Manderscheider Kriegsopfer). Kontakt: www.die-grossstadthelden.de

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