Helfen mit Überraschungseffekt

Wittlich · In 72 Stunden Gutes tun: Das wollen mehr als 500 Jugendliche im Kreis Bernkastel-Wittlich. Sie beteiligen sich vom 13. bis 16. Juni an einer deutschlandweiten Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und engagieren sich bei sozialen Projekten in der Region. Der Überraschungseffekt ist inklusive: Welche Aufgaben den Helfern bevorstehen, erfahren sie erst heute.

Wittlich. 72 Stunden, das sind 4320 Minuten oder 259 200 Sekunden. So viel Zeit haben junge Menschen im Landkreis Bernkastel-Wittlich, um Gutes zu tun. Dabei wissen die freiwilligen Helfer noch gar nicht, was sie erwartet. Das erfahren sie erst, wenn heute Nachmittag auf dem Marktplatz in Wittlich der Startschuss fällt. Mit dabei ist dann auch der 20-jährige Jonas Schneck von der Messdienergruppe Wittlich. "Richtig spannend wird es aber dann, wenn man endlich am Ort des Geschehens ist und es an die Arbeit geht", sagt er.
Hintergrund des Projekts ist die deutschlandweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend vom 13. bis 16. Juni, an der sich erstmals alle Bundesländer beteiligen. Unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" setzen sich überall in Deutschland Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für ihre Mitmenschen ein und geben ein Zeichen ihres Glaubens.
So auch im Kreis Bernkastel-Wittlich. Mehr als 500 Helfer wollen tatkräftig mitanpacken - egal welche Aufgabe auf sie wartet. Bereits in den Jahren 2004 und 2009 haben sich Gruppen im Kreis an der Aktion beteiligt. Dabei sind ganz unterschiedliche Projekte realisiert worden. Bei der ersten Aktion hat eine Gruppe eine Aufklärungskampagne zum Thema Sucht veranstaltet, eine andere hat ein Beachvolleyballfeld angelegt, wieder eine andere hat zum Second-Hemd-und-Hose-Markt eingeladen. 2009 haben Jugendliche einen Barfußparcours in Morbach und in Bettenfeld gebaut, einen Jugendraum in der Maria-Grünewald-Schule gestaltet und eine Zirkusshow im Altenheim in Kröv aufgeführt.
Aufgabe zeitlich befristet


Damit das überhaupt möglich ist, braucht es Mitarbeiter vor Ort, die sich um die Organisation kümmern. Koordinierungskreise aus hauptberuflichen Jugendarbeitern und Ehrenamtlichen haben nicht nur die Anmeldungen der Gruppen entgegengenommen, sondern auch nach Kooperationspartnern - das sind soziale Einrichtungen und Kommunen - gesucht und über die Projektauswahl entschieden. Einer davon ist Lorenz Müller. "Uns ist es wichtig, dass die Aufgaben vielfältig sind und die unterschiedlichen Gruppen altersgerecht herausgefordert werden", erklärt er. Die Helfer seien leicht für das Projekt zu motivieren, sagt Müller. "Entgegen allen Gerüchten sind die Jugendlichen sozial sehr engagiert." Hinzu komme, dass die Aufgabe zeitlich befristet und daher überschaubar sei, sich der Erfolg aber auch schnell einstelle. "Wobei das durchaus kurze Nächte für die Jugendlichen werden", meint Müller. "Aber die wollen das auch schaffen." Müller hat auch bei den vergangenen Projektaktionen mitgeholfen. Seitdem hat sich die Anzahl der Teilnehmer beständig erhöht. Mit mehr als 50 Leuten machen dieses Jahr die Eckfelder zum ersten Mal mit. Aber es sind auch Aktionsgruppen dabei, die sich bereits 2004 und 2009 engagiert haben. Den gesellschaftlichen Wert der gemeinnützigen Arbeit schätzt Müller sehr hoch ein. Auch die jungen Helfer lernen seiner Meinung nach etwas: "Es ist sehr einprägsam für die Jugendlichen, wenn sie sehen, dass das, was sie geschaffen haben, sofort einen Nutzen hat und sie Teil einer großen Sache waren. Sie lernen so, dass Engagement sich lohnt."Extra

Bei der 72-Stunden-Aktion machen in Deutschland 4000Aktionsgruppen mit. Das sind 175 000 Menschen in allen 16 Bundesländern, allen 27 Bistümern und 272 regionalen Koordinierungskreisen. 357 Aktionsgruppen gibt es in Rheinland-Pfalz, 250 im Bistum Trier. Im Landkreis haben sich diese 15 Aktionsgruppen mit mehr als 500 Teilnehmern im Alter von sechs bis 30 Jahren zusammengefunden: Dorfjugend aus Eckfeld und Bettenfeld; Georgspfadfinder aus Wittlich und Rachtig; Firmlinge Traben-Trarbach; Katholische Junge Gemeinde Altrich und Wittlich; Katholische Jugend aus Meerfeld; Messdiener aus Wittlich, Wittlich-Wengerohr, Morbach, Bombogen-Lüxem und der Pfarreiengemeinschaft rechts und links der Mosel; die Messdiener und Firmlinge aus Kröv-Kinheim; Flo & Co aus Horath (Zusammenschluss von Feuerwehr und Jugendgruppe). Sponsoren sind unter anderem die Sparkasse und die Volksbank, der Landkreis, der Lions Club, die Stiftung Stadt Wittlich, aber auch regionale Baumärkte und Pfarreien. Schirmherr ist Landrat Gregor Eibes. Programm zum Auftakt: Heute ab 16.30 Uhr versammeln sich die Gruppen auf dem Marktplatz in Wittlich. Dort wird verkündet, welche Aufgaben angepackt werden sollen. eib Weitere Infos unter www.72stunden.de und www.facebook.com/KOKMarienburgWittlich

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