Herrchen betrunken, Hund bissig: Drei Menschen werden verletzt - Tier wird möglicherweise eingeschläfert

Wittlich · Ein beißwütiger Schäferhund hat am Freitagnachmittag auf dem Parkplatz des Edeka-Centers in Wittlich drei Menschen verletzt. Der alkoholisierte Hundebesitzer war offenbar nicht mehr in der Lage, das Tier zu bändigen. Erst einem Sicherheitsdienst gelang es, den Hund einzufangen. Das Ordnungsamt wird nun entscheiden, ob er eingeschläfert wird.

 Dieser Schäferhund (Archivfoto) trägt einen Maulkorb. In Wittlich hat ein Hund, der von seinem Herrchen nicht mehr gebändigt werden konnte, drei Menschen verletzt.

Dieser Schäferhund (Archivfoto) trägt einen Maulkorb. In Wittlich hat ein Hund, der von seinem Herrchen nicht mehr gebändigt werden konnte, drei Menschen verletzt.

Foto: Patrick Pleul

Drei leicht verletzte Passanten, ein stark alkoholisierter Hundebesitzer und ein bissiger Schäferhund: Helle Aufregung herrschte am Freitagnachmittag auf dem Parkplatz des Edeka-Centers in Wittlich. Der 51-jährige Hundehalter, der erst vor kurzem seinen Wohnsitz in einer Mosel-Gemeinde angemeldet hat, hatte sich offenbar zum Schlafen auf den Parkplatz gelegt. Sein Hund war nicht angeleint. Erst einige Stunden zuvor hatte der Mann seinen Schäferhund aus einer Tierpension in Wittlich abgeholt. Dort war das Tier für zwei Wochen untergekommen, weil sein Herrchen im Wittlicher Krankenhaus behandelt werden musste.

Lange währte das Zusammensein der beiden dann allerdings nicht: Gegen 16 Uhr wurde die Polizei am Freitagnachmittag verständigt, nachdem der Schäferhund drei Menschen gebissen hatte. Diese erlitten Bisswunden an Armen und Beinen.

Als die Beamten am Einsatzort eintrafen, fand sie den offenbar überforderten, weil stark alkoholisierten Besitzer des Tieres immer noch am Boden liegend vor. Der Hund saß neben ihm und ließ niemanden an den Mann ran. "Der Hund versuchte mit fletschenden Zähnen, sein Herrchen zu beschützen", heißt es in dem Bericht der Polizeiinspektion Wittlich. Der Hundehalter war zwar ansprechbar, aber es gelang ihm nicht, sein Tier zu bändigen. Erst ein Sicherheitsdienst konnte das Tier einfangen.

Hundehalter hat 2,89 Promille

Bei dem 51-Jährigen stellte die Polizei bei einer Atemprobe eine Alkoholkonzentration von 2,89 Promille fest. Ihm droht nun laut Auskunft der Polizei ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung durch Unterlassen, weil er sein Tier nicht ordnungsgemäß angeleint hatte. Außerdem müsse geprüft werden, ob der Hundehalter überhaupt geeignet sei, sich um den Hund zu kümmern.

Der Schäferhund befindet sich nun wieder in der Obhut der Tierpension. Die Polizei wird einen Bericht über den Vorfall an das Ordnungsamt schicken. Dieses wird dann entscheiden, ob der Schäferhund möglicherweise sogar aufgrund seiner aggressiven Verhaltensweise eingeschläfert werden muss. r.g./neb

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