Piesport. Fast 100 Gottesdienstbesucher sind zur Kapelle "Michelskirche" gekommen, um dort den Gottesdienst mitzufeiern. "Wir sind an die Wiege des Glaubens in unserer Heimat zurückgekehrt", so Pastor Matthias Biegel in seiner Begrüßung.
Er erinnerte daran, dass im 14. Jahrhundert an diesem Ort noch die Pfarrkirche der Pfarrei Piesport stand. Sie war dem heiligen Erzengel Michael geweiht. Sie diente nicht nur der Pfarrgemeinde Piesport als Gotteshaus. Sie war auch seit den Anfängen des christlichen Glaubenslebens eine sogenannte Mutterkirche. Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Kirche an Bedeutung.
Unten im Ort wurde ein Gotteshaus erbaut, und die Gottesdienste wurden dort gefeiert. Die alte Kirche wurde baufällig und um 1700 völlig aufgegeben. Heute erinnern nur noch die kleine Kapelle und der Name "Michelskirche" daran.
Heute steht die Kapelle mitten in einem Weinberg, eine malerische Lage, die jedoch eine moderne Bewirtschaftung der Weinbergsfläche unmöglich macht. Kapelle und Weinberg gingen nach der Flurbereinigung in das Eigentum der Gemeinde über.
Feierabendwinzer Egon Esseln aus Piesport lag der Erhalt der Kapelle und pachtete Kapelle und Weinberg, um beides zu erhalten. "Mit dem Gottesdienst auf der Michaelskirche ist für mich ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen", freut sich der Kapellenbesitzer.
"Mein Dank gilt Pastor Biegel, dass er das möglich gemacht hat." red