Hick-Hack um Tempo 100 auf der A 1 - Verwirrung über Ende der Geschwindigkeitsbegrenzung

Salmtal · Die Beschilderung der A 1 von Salmtal Richtung Trier hat in den vergangenen Wochen für Verwunderung bei manchen Autofahrern gesorgt. Wer die Route regelmäßig fährt, vermisste nämlich ein Aufhebungsschild des Tempo-100-Limits. Dahinter steckt offenbar der Fehler einer Baufirma.

Salmtal. Lange Zeit gab es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A 1 zwischen Wittlich und Trier. Kurz hinter der Auffahrt Salmtal in Fahrtrichtung Trier drosselte ein Schild die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 100. Das hatte seinen Grund, denn auf der Höhe von Esch gab es Bodenwellen, die ein Befahren mit einer höheren Geschwindigkeit gefährlich machten. Berufspendler und Ortsansässige gewöhnten sich an die Situation.

Kurz vom Gas runter und vor dem Parkplatz Hetzerath wieder Geschwindigkeit aufnehmen. Denn vor dem Parkplatz wurde das Tempolimit wieder aufgehoben. Wer es eilig hatte, konnte von da an wieder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Autobahndreieck Moseltal fahren, wo vor der Abfahrt Schweich wieder auf Tempo 130 herunterreguliert wird.

Dann kam die Baustelle. Einige Wochen lang war die Auffahrt Salmtal gesperrt, denn der Landesbetrieb Mobilität hatte eine Baustelle eingerichtet mit dem Ziel, die Bodenunebenheiten zu beseitigen und die Fahrbahn zu erneuern. Der Verkehr wurde einspurig geführt, die Auf- und Abfahrt Salmtal geschlossen. Wer dort auffahren wollte, musste weiter über Hetzerath nach Föhren fahren, um auf die Autobahn zu kommen.
Dann waren die Bauarbeiten erledigt und die Auffahrt Salmtal wieder befahrbar. Aber das Tempo-100-Schild bei Salmtal blieb.

In den sozialen Netzwerken wurde daraufhin eifrig diskutiert. Denn die Berufspendler, die die Strecke seit Jahren fahren, stellten sich die Frage: Wie weit gilt das Tempo-100, zumal auch ein Schild mit der Aufschrift "Bodenwelle" folgte? Ein Nutzer war der Meinung, dass das Limit bis Föhren gelten würde, denn dort sei ja wieder eine Auffahrt, hinter der eigentlich - um auffahrende Verkehrsteilnehmer zu informieren - die Begrenzung wiederholt werden müsste. Im Umkehrschluss folgerte er, dass das fehlende "Erinnerungsschild" das Tempo-Limit aufhebe.
Ein anderer Nutzer war der Auffassung, dass die Beschränkung weiter gelten würde, nur nicht für die auffahrenden "unwissenden" Autofahrer von Föhren. Eine weitere Nutzerin fürchtete Abzocke mit Radarfallen aus dem Hinterhalt an dieser Stelle.

Jedenfalls sei zu beobachten gewesen, dass Ortsfremde bis Trier weiterhin gemütlich Tempo 100 fuhren, während Leute aus der Umgebung mal früher, mal später wieder Gas gegeben hätten.
Des Rätsels Lösung: Auf TV-Nachfrage erklärt Winfried Valerius, Leiter der Autobahnmeisterei Wittlich, dass eine der an der Baustelle beteiligten Firmen offenbar versehentlich das Aufhebungsschild abmontiert habe. Das sei während der Zeitraums, in dem gebaut wurde, nicht aufgefallen, zumal in dieser Zeit Tempo 80 gegolten habe. Nach Aufhebung der Baustelle hing dann nur noch das Tempo-100-Schild hinter Salmtal. Inzwischen sei aber auch dieses Schild abmontiert worden.

Also gilt wieder freie Fahrt bis Trier. Allerdings muss das "Bodenwelle"-Schild noch stehen bleiben, denn die Fahrbahn konnte nicht komplett repariert werden. "Dazu hätten wir die A 1 Richtung Trier komplett sperren müssen", sagt Valerius. Im Herbst soll dann nochmals nachgebessert werden - mit entsprechender Ausschilderung.

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