Hickhack um Hackschnitzel

TRABEN-TRARBACH. Das Hickhack um die "richtige" Heizung am Schulzentrum Traben-Trarbach geht weiter. Der Kreisausschuss sollte am Montag eine Entscheidung treffen, Landrätin Beate Läsch-Weber setzte den Punkt aber kurzfristig wieder von der Tagesordnung. Plötzlich ist eine weitere Alternative im Spiel.

Soll das Schulzentrum Traben-Trarbach eine Öl- oder eine Hackschnitzelheizung bekommen? Erneut sollte diese Frage Thema einer Kreisausschusssitzung sein. Doch erneut wurde keine Entscheidung gefällt. Das Thema wurde am Montag erst gar nicht im Kreisausschuss erörtert, sondern nur in einer internen "Vorbesprechung". Dort brachte Landrätin Läsch-Weber nach TV-Informationen eine ganz neue Variante ins Spiel: Die Firma MM Packaging Caesar, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schulzentrum gelegen, plane den Bau einer Heizkraftanlage. Dort anfallende überflüssige Energie könne an das Schulzentrum abgegeben werden. Mit Caeser hat noch keiner gesprochen

Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, wollte dazu gestern keine Auskunft geben. Nur so viel: Es seien Fragen aufgetaucht, die geklärt werden müssten. Die Entscheidung sei zurückgestellt worden, weil die Angelegenheit noch nicht entscheidungsreif sei. Der TV fragte bei der Firma nach: Ergebnis: Dort gibt es nur ganz vage Pläne für den Bau einer neuartigen Heizanlage. Von der Möglichkeit, Energie an das Schulzentrum abzugeben, sei bei der Firma Caesar nichts bekannt. Produktionsleiter Berthold Reinisch: "Davon war noch nie die Rede." Bislang, so Reinisch, werden die Holzpaletten, die bei der Firma in großer Menge anfallen, extern entsorgt. Es werde darüber nachgedacht, ob eine eigene Verbrennungsanlage sinnvoll sei. Es gebe aber noch überhaupt keine konkreten Pläne. Mehrere Gutachten

Der Grundsatzbeschluss des Kreisausschusses, die Heizungsanlage im Schulzentrum Traben-Trarbach (Haupt -und Realschule mit Sporthalle) zu erneuern, datiert vom 10. Mai vergangenen Jahres. Zunächst hatte man eine Ölheizung favorisiert, nach dem kräftigen Anstieg der Heizölpreise kam ein erneutes Gutachten der Transferstelle Bingen (TSB) aber zu dem Ergebnis, dass unter reinen Kostengesichtspunkten weder der Ölheizung noch der Holzhackschnitzelheizung Vorrang zu geben sei (der TV berichtete ausführlich). Traben-Trarbachs VG-Chef Ulrich K. Weisgerber will auf jeden Fall an der Ölheizung festhalten. Ebenso sein Kollege Otto Maria Bastgen (VG Kröv-Bausendorf). Beide Räte haben sich ebenfalls bereits für Öl ausgesprochen. Weisgerber zweifelt das TSB-Gutachten an und hat eine eigene Rechnung aufgemacht: Die Personalkosten für den Betrieb der Hackschnitzelheizung seien höher als im Gutachten angenommen. Es sei unklar, ob es sich bei dem Brennstoff wirklich um unbelastete Holzreste handele, und die Herstellungskosten für die Ölheizung seien aus seiner Sicht zu hoch angesetzt.

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