"Hier ist immer volles Programm"

MALBORN . Fast drei Viertel der Malborner Jugend ist in der "Jugendgruppe Malborn 2001" organisiert. Seit Anfang des Jahres hat man die Vereinsform der juristischen Person gewählt. "Das hat viele Vorteile", sagen Vorsitzender Lothar Neurohr und sein Stellvertreter Paul Düpre.

Die Gruppe hat derzeit 34 Mitglieder im Alter von neun bis 20 Jahren. Ab neun Jahren kann man Mitglied werden, wenn man entweder in Malborn oder Thiergarten wohnt. Die Truppe sei aktiv und entwickele ständig neue Ideen, sagt Neurohr. Nicht nur die beiden aus der Sicht der jungen Mitglieder "älteren Herren" sind Betreuer, es wurden auf Kosten des Landkreises Bernkastel-Wittlich auch fünf Jugendleiter ausgebildet: Kerstin Thömmes, Stephanie Wittig, Astrid Etringer, Martin Fetzer und Markus Kerpen wissen jetzt, wie sie Jugendliche sinnvoll beschäftigen können, haben aber auch das Rüstzeug, wenn es Probleme gibt. Etringer sagt: "Wir sind beispielsweise in der Lage, Außenseiter in die Gruppe zu integrieren, auf Differenzen einzugehen und alle gleich zu behandeln." Zudem kennen sie sich jetzt in Recht und bei Versicherungen aus und können sogar Erste Hilfe bei Drogen- und Alkoholproblemen leisten. "Solche Probleme hatten wir bislang noch nicht", beeilt sich Martin Fetzer zu erklären.Die Jugend macht mit

Die beiden Vorsitzenden und auch die Jugendleiter arbeiten ehrenamtlich. Jugendliche kamen im Jahre 2001 auf Neurohr und Düpre zu. Die beiden sollten etwas mehr "jugendliches Leben" nach Malborn bringen. Der damalige Bürgermeister Reinhold Traut fand die Idee toll: "Endlich tut mal einer was für die jungen Leute." Ein Raum in der Steinkopfhalle war schnell gefunden. "Heute haben wir 70 Prozent der Dorfjugend unter Vertrag", sagt der stets gut gelaunte Vorsitzende mit Stolz. Die Pfarrgemeinde unterhält zusätzlich einen offenen Jugendraum, und dann gibt es auch noch die Jugendarbeit der Vereine. In Malborn kann man also von einer "Vollversorgung" sprechen. Im Zwei-Wochen-Turnus trifft sich die Jugendgruppe in ihrem Raum. Alle sind dann gespannt, was sich "der Lothar und der Paul" diesmal haben einfallen lassen. Und das ist, über das ganze Jahr betrachtet, eine ganze Menge. "Wir planen jetzt eine Fahrt ins Saarland in den Neunkircher Zoo", eröffnete Neurohr seinen Schützlingen beim jüngsten Treffen. Außerdem gab es schon ein Zeltlager, die regelmäßige Teilnahme am Fastnachtsumzug mit gleich zwei Wagen, einen Müllsammeltag, die Renovierung eines Grillplatzes, und, ganz aktuell, die Mitarbeit an der Gestaltung des Spielplatzes unterhalb der Pfarrkirche. Stolz sind die Jugendlichen auf die Organisation eines eigenen Oktoberfestes, bei dem die gesamte Dorfgemeinschaft zu Gast ist. "Also ehrlich, der eine Euro Monatsbeitrag ist echt gut angelegt", meinen Anna Sophie Kopp (9), die Jüngste im Team, und Martin Thömmes (13), der vom Zeltlager ganz begeistert ist. Regelmäßig hält die Jugendgruppe Vorstandssitzungen und auch Vollversammlungen ab. "Bei größeren Vorhaben reden alle mit. Da sind wir sehr demokratisch", stellt Vorsitzender Neurohr fest. Und die jungen Mitglieder sind einstimmig der Meinung: "Hier ist immer volles Programm."

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