Hilfsaktion für leukämiekranken Sebastian

Traben-Trarbach · Der 27-jährige Sebastian aus Traben-Trarbach ist an Leukämie erkrankt und benötigt dringend eine Stammzell-Transplantation. Am Samstag, 17. Dezember, ist von 13 bis 17 Uhr in der Trabener Grundschule eine Typisierungsaktion, zu der über das soziale Netzwerk "Facebook" bereits einige Hundert Menschen ihr Kommen zugesagt haben. Heute, Mittwoch, klärt die Stefan-Morsch-Stiftung um 20 Uhr in der Realschule plus in Traben über das Thema Knochenmark-/Stammzell-Transplantation auf.

Traben-Trarbach. Der junge Moselaner, dessen Familie den Nachnamen nicht nennen möchte, stellt sich tapfer seinem schweren Schicksal. Vor drei Monaten wurde bei Sebastian eine Krebserkrankung diagnostiziert, wenig später folgte ein weiterer Befund: Leukämie. Dieses Krankheitsbild mit beiden Krebsarten gibt es weltweit bisher nur 100 Mal.
Derzeit unterzieht sich der gelernte Computer-Fachmann in einem Krankenhaus einer Chemotherapie. "Sie ist gut angeschlagen, der Tumor ist kleiner geworden", freut sich Sebastians Patentante Heike Schumacher. Um auch die Leukämie erfolgreich bekämpfen zu können, wird jetzt dringend ein Stammzell-Spender gesucht. Die weltweite Suche in allen Datenbanken blieb zwar erfolglos, aber eine gute Chance bietet die Typisierungsaktion in der Region. "Die genetischen Gewebemerkmale vererben sich über Generationen", sagt Elisabeth Terboven von der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld. Die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Spender zu finden, sei dort am größten, wo der Patient und seine Familie herstammen. Sebastians Eltern haben ihre Wurzeln in Traben-Trarbach und Kröv.
Eine Welle der Hilfsbereitschaft begleitet die Suche nach einem Spender für Sebastian, der jahrelang aktiver Feuerwehrmann und begeisterter Fußballspieler war. Sein Feuerwehrkollege Frank Mittelmann hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, und zahlreiche Vereine und Menschen unterstützen die Aktion, um das Leben von Sebastian zu retten, der kurz vor Weihnachten 28 Jahre alt wird. Mit seinen Eltern und seinem Bruder hofft er, die Feiertage zu Hause verbringen zu können. Trotz aller Nebenwirkungen, die er derzeit erleiden müsse, sei Sebastian sehr optimistisch und guter Dinge, sagt seine Patentante.

Extra

Das Knochenmark des Menschen ist das wichtigste blutbildende Organ. Um einen leukämiekranken Patienten zu retten, muss es dem Spender nicht mehr entnommen werden. Hormonspritzen bewirken, dass die Stammzellen aus seinem Knochenmark ins Blut übergehen. "Dort werden sie herausgefiltert, das ist eine ambulante Sache", sagt Elisabeth Terboven. Sebastians krankes Knochenmark muss durch Chemotherapie und/oder Bestrahlung zerstört werden. Intravenös erhält er danach die gesunden Blutstammzellen des Spenders. "Wenn sich nach bis zu zwölf Tagen die ersten Leukozyten zeigen, weiß man, dass die Behandlung angeschlagen hat. Der Knackpunkt ist, dass ohne blutbildendes System auch das Immunsystem fehlt", weiß Terboven. Ein banaler Infekt kann dann lebensbedrohlich werden. GKBExtra

Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren können sich als Knochenmarkspender registieren lassen. "Der optimale Spender ist ein junger, gesunder Mensch", sagt Elisabeth Terboven. Auch Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften kämen für Übertragung nicht mehr infrage, weil sie Antikörper gebildet hätten, die dem Empfänger schaden könnten. Eine Typisierung kostet pro Kopf 50 Euro. Die Stefan-Morsch-Stiftung hat daher ein Spendenkonto unter dem Kennwort "Hilfe für Sebastian" eingerichtet. Konto-Nummer 4 38 34 16, BLZ 587 609 54, VRR-Bank. GKB

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