HINTERGRUND

Weinbauamt Das Weinbauamt im renovierten Haus der Landwirtschaft unter Leitung von Karl-Heinz Frieden hat 43 Beschäftigte, 22 in Wittlich, zehn an der Außenstelle in Trier und elf in Koblenz sowie zwei Auszubildende.

Das 1871 erbaute Haus war bis 1993 landwirtschaftliche Schule und Beratungs- und Weiterbildungsstelle für die bäuerlichen Betriebe im Kreis Wittlich (später Bernkastel-Wittlich) und im Eigentum des Kreises. Nach dem Verkauf wurde es für über eine Millionen Mark ausgebaut. Das Weinbauamt, das zuvor in Koblenz war, ist für die Anbaugebiete Ahr, Mittelrhein und Mosel-Saar-Ruwer zuständig. In das neue Weinbauamt zog 1996 auch die frühere Prüfstelle in Kues. Mit einer verkehrsgünstig gelegenen Zentrale wollte man Qualitätsweinprüfung und Weinprämierung effizienter machen. In zehn Jahre sind 293 000 Weine mit über zehn Millionen Hektolitern geprüft worden. Seit Mitte 2005 können Weine aus allen rheinland-pfälzischen Anbaugebieten in Wittlich geprüft werden. Die Neuerung trägt zur Standortsicherung bei, denn damit erhöhte sich die Weinmenge von etwa einer Million Hektoliter jährlich im Jahr 2005 bereits um 37 Prozent. Im letzten Jahrzehnt wurden bei der Weinprämierung 62 238 Weine und 3179 Sekte bei der Prüfung bewertet. Während 1996 noch 1259 Betriebe an der Prämierung teilnahmen, sind es nun unter 800 Betriebe - eine Folge des Strukturwandels, der Aufgabe vieler Betriebe, aber auch der Vergrößerung einiger Betriebe. Seit 1998 werden in Wittlich zudem Edelbrände prämiert. Weiter kümmert sich das Weinbauamt um das behördliche Abschreibeverfahren, die EU-Weinbaukartei und die Flächenkontrolle. Hier sind 100 751 Flurstücke registriert, davon 88 464 für das Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, 8092 für die Ahr und 4195 für das kleinste Anbaugebiet Mittelrhein. Seit 2004 hat die Institution auch die Betriebswirtschaft von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz übernommen. Fünf Berater bereiten mit Landwirten und Winzern Förderanträge bewilligungsreif vor. 2005 betrug beispielsweise das Brutto-Volumen 35,14 Millionen Euro und das Fördervolumen 5,22 Millionen Euro. (sos)

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