Hinterhof-Liebe in Heidenburg

Heidenburg · Es ist so weit: Nach einem Jahr Pause lädt die Theatergruppe Heidenburg wieder zur Vorstellung. Diesmal führen die Hobbyschauspieler den Schwank "Amore mio im Hinterhof" auf. Ein Stück, das wie für das Team geschrieben zu sein scheint.

 Ein Hahn und ein cleveres Huhn im Korb sorgen für Furore beim Schwank „Amore mio im Hinterhof?“, den die Theatergruppe Heidenburg Mitte November aufführen wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ein Hahn und ein cleveres Huhn im Korb sorgen für Furore beim Schwank „Amore mio im Hinterhof?“, den die Theatergruppe Heidenburg Mitte November aufführen wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Heidenburg. Seit Wochen geht es geschäftig zu in einem Heidenburger "Hinterhof". Die Theatergruppe probt dort eifrig für die Aufführung von "Amore mio im Hinterhof". Der Dreiakter von Beate Irmisch aus Salmtal scheint maßgeschneidert zu sein für die Laiendarsteller. Denn in dem Schwank geht es um die wichtigste Sache der Welt: die Liebe. Den Verliebten auf der Bühne erschließt es sich allerdings reichlich spät, dass es nicht die wahre Liebe ist, die sie erwischt hat. Doch umso größer ist der Spaß für die Zuschauer, wenn sich die Turteltäubchen schmachtend umschwärmen.
Die Darsteller (siehe Extra), die vorab nicht verraten, wer welche Rolle spielen wird, haben schon während der Proben ihren Spaß. "Wenn die Leute nur halb so viel lachen wie wir jetzt schon, sind wir zufrieden", versichert Roswitha Reusch, eines der Theater-Urgesteine.
Bunt gemischte Truppe


Dabei sind die Akteure im Alter von 39 bis 72 Jahren ein bunt gemischtes Völkchen. "Senior" Ewald Schneider wird beispielsweise zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Lampenfieber deshalb aber hat er nicht. Er habe beruflich immer viel mit Menschen zu tun gehabt, freut er sich auf die Premiere.
Neu im Team, aber nicht auf der Bühne ist die aus Niersbach stammende Simone Thiele (41). Das Theaterspielen ist für sie eine gute Gelegenheit, "in die Dorfgemeinschaft reinzukommen". Joachim Hagen, ein Neuzugang aus Leiwen, fühlt sich hingegen auf Anhieb heimisch im Team. Schließlich ist er ein gebürtiger Heidenburger. Jede Menge Erfahrung - auch in punkto Lampenfieber - kann die Jüngste, Corinna Lauxen, vorweisen. Ihre erste Rolle sei 2005 die einer Oma im Altersheim gewesen. Inzwischen sei sie "immer lieber" dabei, sagt die 39-Jährige. Alles mache riesigen Spaß - auch die intensive Probezeit, während der sie sich fast täglich sehen würden. Denn während anfangs zweimal und später dreimal die Woche geübt wird, stehen die Akteure zuletzt jeden Abend auf der Bühne.
Daran zeigt sich, mit welchem Enthusiasmus alle dabei sind. Zumal die Probentermine nach Bedarf angesetzt werden. Wegen unterschiedlicher Arbeitszeiten übten sie zu verschiedenen Zeiten, erklärt Sylvia Timm, ein weiteres Heidenburger Theater-Urgestein. Die Stücke von Irmisch passten besonders gut zu ihnen: "Man merkt, dass das eine Frau aus der Gegend ist."
Das Theaterspielen hat in Heidenburg eine lange Tradition. Schon 1946 und in den 50er Jahren gab es Aufführungen. Die heutige Gruppe lädt seit 1996 regelmäßig zu Theaterabenden ein. Anfangs sogar jedes Jahr.
Extra

Darsteller: Ingrid Diederich, Joachim Hagen, Corinna Lauxen, Ralf Mattes, Heike Olbermann, Roswitha Reusch, Ewald Schneider, Andrea Steinbach, Karl-Josef Thome, Sylvia Timm. Helfer: Souffleusen Simone Thiele und Pia Mattes, Frisuren Heidi Czerny, Maske Emma Torvic, Technik Berthold Jäger. Beim Bühnenbau kann die Gruppe auf ein ganzes Team engagierter Helfer setzen. Aufführungstermine: Jeweils samstags, 12. und 19. November, ab 20 Uhr in der Heidenburghalle. Eintritt: 7 Euro. Karten: Telefon 06509/910551. urs

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