Geschichte Historische Filme aus dem Hunsrück geben Rätsel auf - Können TV-Leser helfen?

Lutzerath/Wittlich/Morbach · Ursula Borsch hat alte Filmrollen gefunden, die möglicherweise den Bau der Hunsrückhöhenstraße dokumentieren. Um das Geheimnis der Filme zu lösen, bittet sie den TV und seine Leser um Mithilfe.

 Auf den Filmen sind unter anderem diese Aufnahmen zu sehen. Wo sie gedreht wurden, ist derzeit noch unbekannt.

Auf den Filmen sind unter anderem diese Aufnahmen zu sehen. Wo sie gedreht wurden, ist derzeit noch unbekannt.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Ursula Borsch weiß viele Geschichten und Anekdoten zu erzählen. Kein Wunder, die 83-Jährige hat für ihren Wohnort Lutzerath zwei Chroniken verfasst, und, wie sie sagt, als erste Frau im Kreistag Cochem-Zell gesessen (Borsch). „Ich war alleine unter 54 Männern. Miss CDU haben sie mich genannt.“), führte mit ihrem Mann ein Bauunternehmen und eine Pension und engagierte sich in der Integration von Flüchtlingen. Nur eine Geschichte, die kennt Ulla, wie sie in Lutzerath genannt wird, nicht: Beim Räumen des Speichers in ihrem Wohnhaus wurde ein alter Filmprojektor gefunden, inklusive zweier Filmrollen. Die Dokumente kann die gebürtige Brockscheiderin allerdings keinem genauen Ereignis zuordnen.

Aber sie hat eine Vermutung: „Mein Schwiegervater war begeisterter Hobby-Fotograf und -Filmer. Er hat für eine Firma in Lutzerath gearbeitet, die beim Bau der Hunsrückhöhenstraße mitgeholfen hat. Eventuell könnten die Aufnahmen davon sein.“

Mit diesem Wissen hat sich Ursula Borsch an den TV gewandt und um Hilfe bei der Aufklärung des Rätsels gebeten. TV-Redakteur Hans-Peter Linz, dessen Hobbys das Fotografieren und Geschichte sind, hat sich des Themas angenommen und die Rollen mangels funktionierendem Projektor von Hand abgespult, angeschaut und kommt zu folgendem Ergebnis: Es seien tatsächlich zwei Sequenzen zu sehen, die mit dem Bau der Hunsrückhöhenstraße,die zwischen 1938 und 1939 auf Befehl von Hermann Göring in kürzester Zeit von Koblenz bis zur Saar gebaut wurde, zu tun haben könnten: Einmal seien es Arbeiter mit Hakenkreuzfahne im Hintergrund, und beim anderen Mal ein Autokorso, der allerdings auf einer vierspurigen Straße fährt, deren Spuren voneinander getrennt sind. Daher sei es schwierig, nur anhand der Fotos und ohne Tonspur eine präzise Aussage zu treffen.

Deshalb bittet der TV seine Leser um Mithilfe: Haben Sie einen alten Projektor, der die 35-Millimeter-Filmrollen abspielen kann? Oder haben Sie Kenntnisse, alte Dokumente, die den Bau der Hunsrückhöhenstraße dokumentieren, um die Fotos von Ursula Borsch damit zu vergleichen? Dann schreiben Sie uns per E-Mail an mosel@volksfreund.de oder rufen Sie uns an unter Telefon 06571/972035.

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